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dem Gehöre nach am Fußbette des Bettes, wohin sich Frau Centgräfin wohlbedächtlich postiret hatte; wie der Blitz war sie mit der Hand im Bette der Schönin, und spürte noch die große Zehe; denn die Schönin verweilte auch nicht, ihren linken brodwucherischen Fuß zu flüchten.

 Es gingen noch einige Weibspersonen aus Königshofen zweymahl dahin, die aber doch an der Sache zweifelten, und nach dem Privat-Unterrichte ihres Pfarrers und Caplans den Betrug völlig einsahen.

 Endlich sah die Schönin auch in ihren Verzuckungen an jenem qualvollen Orte Koburger Dragoner und Wurmser Husaren, welche gar sehr fleheten, erlöset zu werden; aber wer Blut vergossen hat, soll wieder eben so gestrafet werden, und wieder Blut vergießen; diese verwünschten Kerls, die so höllisch drein gehauen, die lieber die Türken unchristlich tractirten, als das Vergeltungsrecht wünschten, hatten, nach der Schönin gemachten Ausdeutung, freventlich Blut verspritzet: was Raths also? Diesen Frevel zu verbüssen muß Ader gelassen werden; war der Ausspruch. Wie wird man aber einen Bader bey lebendigem Leibe ins Fegfeuer bringen? Brauchts nicht; denn es ist sonst