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einmahl laut besonderer Nachrichten der Mönche und Jesuiten ein Wirzburger seyn mußte, zu inquiriren. Die Capuciner und Hr. geistl. Rath Onymus[1] hatten ihre Gründe, einen gewissen Candidaten der Rechte, mit Namen Kl. – für den Verfasser zu halten, weil sie erfuhren, daß er das Buch besässe. – Herr Günther ließ ihn also zu sich rufen, und erfuhr von ihm, daß er nicht eines, sondern 6 Exemplarien des Buches besessen habe. Herr G. bedrohete ihn sogleich mit der größten Ungnade des Fürsten, und schreckte ihn schon deswegen, daß er das Buch nur einigen zum Lesen gegeben habe, mit einer großen Strafe, so daß es Kl. für besser hielt, sich der Gefahr, die Rache der beleidigten Geistlichkeit zu erfahren, zu entziehen; denn daß diese im Buche nicht geschont ist, das ist die Hauptbeschwerde wider das ganze Buch. – Aber durch diese Flucht bestärkte Kl. – den Verdacht, den die Mönche gegen ihn erregt hatten, desto mehr, daß er der Verfasser des Buchs sey.

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Nach seiner Entfernung hub die Inquisition erst recht an. Alle, die je mit ihm Umgang gehabt haben sollten, wurden inquirirt.


  1. Hr. On. hatte diesen Kl. schon wegen einiger Aufsätze im Journal v. u. f. Fr. im Verdachte, aber ganz grundlos.     d. E.