Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S219.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
– 219 –
15. Reformierte Kirchengemeinde hier.

Die Reformierten in Grönenbach erbauten, nachdem sie den Mitgebrauch der kath. Stifts- und Pfarrkirche anno 1621 verloren hatten, im Jahre 1649 und 1650 unter Protest des damaligen Stiftsdekanes ein Predigthaus und ein Wohnhaus für den Prediger Hs.-Nr. 18 und 19 im Hofraume der Adlerwirtschaft. Im Jahre 1808 kauften sie das ehemalige Spital samt Garten um den Preis von 2125 fl.; die ehemalige Hl. Geistkapelle wurde zur reformierten Pfarrkirche, das Spital als Pfarrerwohnung adaptiert; im unteren Geschoße wurde die reformierte Schule untergebracht, bis im Jahre 1886 ein neues, geräumiges Schulhaus mit Lehrerwohnung erstand. Im Jahre 1880 erbauten sie, da die Hl. Geistkapelle nur einen bescheidenen Dachreiter mit 2 Glöcklein besaß, einen neuen Turm um zirka 5000 Mk., wozu die Gemeinde um zirka 3000 Mark ein Geläute stiftete.


16. Verzeichnis der reformierten Prediger und Pfarrer.

Nach Stark, „Geschichte der evang.-lutherischen Landgemeinden im Kapitel Memmingen,“ haben in der reformierten Gemeinde Grönenbach nachfolgende Prediger und seit 1803 reformierte Pfarrer gewirkt: 1. Pfarrer Bächli aus der Schweiz 1560; 2. Markus Sulzer von Winterthur 1598; Rudolph Schwarzenbach von Zürich 1606; 4. Nikolaus von der Bliechten von Holstein 1613; 5. Philippus Gessertus aus Churpfalz, wurde vertrieben und die reformierte Kirche geschlossen. Die hiesigen Reformierten besuchten den Gottesdienst in Herbishofen-Theinselberg unter Pfarrer Preußer; 6. Johann Christoph Fäsy von Zürich 1650; 7. Kaspar Paravicin aus Veltlin 1659; 8. Heinrich Ulrich von Zürich 1691; 9. Johann Ludwig Nyscheler von Zürich; 10. Joh. Jakob Pestalozzi von Zürich 1706; 11. Karl Adolf Burkhard von Zürich 1716; 12. Joh. Heinrich Heinz von Zürich 1731; 13. Wilhelm Heinrich Hugo von Zürich 1737; 14. Salomon Neuscheler von Zürich 1740; 15. Salomon Brennwald von Zürich 1746; 16. Leonhard von Lähr von Zürich 1761; 17. Joh. Heinrich von Lähr von Zürich 1773; 18. Jakob Locher von Utikon 1792. Die Prediger und späteren Pfarrer stammten überwiegend aus der Schweiz, Kanton Zürich. Die Schweiz hat auch über ein Jahrhundert lang an die Pfarrbesoldung in Grönenbach und Herbishofen zugesteuert, bis die französische Revolution dieses Band zerriß; 19. Salomon Wirz von Zürich 1801–1805; 20. Michael Rehm von Memmingen 1806; 21. Sebastian Berlocher von Platten bei Rheineck 1813; 22. Christian Ludwig Köberlin 1824; 23. August