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4. Dezember jedesmal feierlich mit Predigt und gesungener hl. Messe abgehalten. In dieser Kapelle wird während des Schuljahres – Sommer- wie Winterschule – allwöchentlich am Freitag die hl. Messe zelebriert, an welcher die Schulkinder regelmäßig teilnehmen. Während der Wintermonate wird der Geistliche immer mit Fuhrwerk geholt. Die Filialkapellenstiftung in Gmeinschwenden wurde am 27. Januar 1886 von Sr. Majestät dem König von Bayern anerkannt und genehmigt unter dem Namen „Kapellenstiftung Gmeinschwenden“.


13. Weitere gottesdienstliche Lokale.

Die Kornhofer Kapelle in dem kleinen Weiler Kornhofen, von Grönenbach 2,8 km entfernt, auf dem Grundstück des Bauern Alois Reiner. Die Kapelle wurde, wie eine über der Türe angebrachte Inschrift berichtet, 1772 erbaut; sie ist 4,85 m lang, 3,10 m breit und 3,50 m hoch und hat einen kleinen Dachreiter mit einer Glocke und einer Uhr. Auf dem einfachen Altare befindet sich eine aus Holz geschnitzte Madonna mit dem Kinde; links von der Eingangstüre ein lebensgroßer Christus an der Geiselsäule. An den Wänden sind folgende 8 Figuren ebenfalls aus Holz geschnitten: rechter Hand vom Altar: St. Wolfgang (Kirche und Hammer), St. Ottilia (Buch mit Augen), St. Sebastianus, St. Christophorus; linker Hand vom Altar St. Apolonia, „Selbdritt“ Mutter Anna mit Maria und Christkind, Ecce Homo, St. Georgius.

Diese Kapelle hat keine gottesdienstlichen Rechte und besteht auch keine facultas celebrandi in derselben. Die Inschrift über der Türe:
DIESE KAPELLEN HAT ERBAUEN LASSEN DER EHRGEACHTE HERR FRANZ BENEDICT STARK HOCHFÜRSTL. KEMPT. BAUMEISTER A. MDCCLXXII.

Die Schloßkapelle im ehemaligen Rotensteiner Schloß in Rotenstein, in welche in den Jahren 1660 und ff. des öfteren die hl. Messe dargebracht wurde, nachdem die Pappenheimer wieder zur kath. Mutterkirche zurückgekehrt waren. Mit dem Untergang des Schlosses Rotenstein – Einsturz am St. Josefstag des Jahres 1873 – ging diese Kapelle ebenfalls zu grunde.

Die Schloßkapelle im ehemaligen Fuggerschen Schlosse hier. Die Grönenbacher Pappenheimer und ihre Rechtsnachfolger blieben der kath. Kirche immer treu ergeben; sie ließen häufig in dieser Hauskapelle das hl. Opfer darbringen. Als dann die Fugger die Grönenbachsche Herrschaft 1695 an Kempten gegen Entschädigung abtraten, setzte der Fürstabt nach Grönenbach zuerst