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noch einen Gedenkstein: Anno 1682 die mensis 21. Augusti obyt R. D. Georgius Megglin Hujus Eccl. Coll. Decanus et parochus. Anläßlich der Restauration 1884 wurde diese Gruftkapelle wie früher vom Schiff der Kirche aus zugänglich gemacht; selbe wurde bei diesem Anlasse auch ausgegraben und vertieft, die Säulen, Monolythen aus Nagelfluh gehauen, mit massiger Basis unterfangen, ein neuer Altar aus Tuffstein aufgebaut, Abendmahl Christi und Christus in der Vorhölle, zwei Glasgemälde, eingelassen. Historienmaler Keller in München und die dortige Glasmalereianstalt J. P. Bockhorni lieferten Skizze und Gemälde um den Preis von 554 Mk. im Jahre 1896. 300 Mk. kostete das Abendmahl, 120 Mk. Christus in der Vorhölle, Eisenrahmen kosteten 24 Mk., den Rest von 130 Mk. erhielt Historienmaler Keller. – Die Figuren: Christus am Ölberg, Engel mit Kelch, Ecce Homo, der kreuztragende Heiland – Figuren aus Holz geschnitten – stammen von der kirchlichen Werkstätte Friedrich Schneider in Freiburg im Breisgau und kosteten ungefaßt 111 Mk. – Der Christus-Corpus, modelliert und in terra cotta gebrannt von Ludwig Eberle, einem Grönenbacher Künstler, wurde 1908 um den Preis von 200 Mk. angeschafft. In dieser Gruftkapelle wird in der Quatemberzeit jedesmal am Quatembermittwoch, Quatemberfreitag und Quatembersamstag das hl. Opfer für die gestorbenen Stifter und Wohltäter des Gotteshauses dargebracht. In der Karwoche dient diese Krypta zugleich als Heiliges Grab.


11. Filiale Ittelsburg und Filialkirche.

Ittelsburg hatte als eine vom Hochstift Kempten lehenbare Herrschaft eigenes Adelsgeschlecht, die Edlen von Ittelsburg. Um 1280 starben nach dem Ottobeurer Totenbuch am 8. September Adelheid von Ittelsburg und am 12. Dezember Anna von Ittelsburg. Anno 1322 schenkte Ritter Berthold von Ittelsburg mit seinen Söhnen Berthold und Konrad dem Spital von Memmingen eine Gilt aus dem oberen Tal bei Grönenbach. Dieser Konrad von Ittelsburg war 1362 Mönch in Kempten, sein Bruder Berthold, der im Kosenamen „Benz“ hieß, erscheint letztmals 1370. Vorübergehend war die Herrschaft von Ittelsburg – Dorf und Burg – an das Kloster Ottobeuren gekommen, aber schon 1354 wurde dieselbe von Berthold von Ittelsburg wieder eingelöst. Um 1400 kam die Herrschaft Ittelsburg an Franz den Mauler, von diesem 1406 wieder an das Kloster Ottobeuren; 1410 kam die Herrschaft Ittelsburg von Ottobeuren durch Kauf an Hug und Gerwig von Rotenstein zu Albrechts; diese aber verkauften