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[Anmerkung (Wikisource): Der folgende Auszug aus dem Testament ist nach der Abbildung der Handschrift transkribiert]

Wann auch einer yeden Oberkeit vnd Herrschafft Ihrer von Gott anbeuolhnen Vnderthonen vnd Leuten nuzen vnd Wollfahrth, zuuorderst aber Ihrer Seelenheyl vnd Ewige Selikeit, vnd das Sye durch offenliche Übung vnd gebrauch der wahren Religion vnd des lautern ohnverfälschten worts Gottes, von allerley abgötterey vnd Irrthumb ab, vnd auf den rechten weg zum Ewigen leben mögen gewysen werden, billich zum höchsten solle angelegen sein. Als ist für das Sexte mein Ernstlicher entlicher Letster will vnd höchster beuelh, das meine In vnd substituirte Erben vnd all Ihre Nachkommen Innhabere meiner gütern, zu allen vnd ewigen zeiten schuldig vnd verbunden sein sollen, die Christliche Reformirte mit dem rainen, ohnverfälschten wort Gottes übereinstimmende Religion, vnd derselben offenlich Exercitium zu Grönenbach, Herbißhouen vnd am Teinsselberg, weniger nicht als bishero von mir beschehen, zuvnderhalten vnd fortzupflanzen Von deren Sye auch einichen meiner Vnderthonen, oder dero selben Nachkommen, in keinen weg abhalten, sonder die Jungen so sich darzuo bekennen, oder ins künfftig derselben wollen beypflüchtig machen, nach Ihrem eussersten vermögen darbey handhaben, schüzen vnd schürmen sollen. Zudem nun dises mein Letster liebster will, so erweysen meine Erben vnd Erbens Erben hieran Gott im Himmel das angenemeste gefallen, haben sich auch gegen seiner Göttlichen Mayestat desto mehr Segens zu getrösten, Im widerigen fall aber Sye die wahre Religion nicht vnderhalten, oder yemand in einichen weg dauon abhalten wurden, wirdt der Gerechte Gott [s]olches nicht allein ohngestrafft vnd ohngerochen nicht lassen, sonder sollen auch meine Erben oder Erbenserben, so sich vber kurz oder lang hierwider vergreiffen würden, dardurch alles das ienige, was Sye krafft dises meines Testaments von mir zugenüessen, vrthetlich verwürkt haben.

philip der Elttest Reichs Erbmarschalckh herr zur Bappenheim etc.

Aus dem Testamente des Marschalls Philipp von Pappenheim.
Halbe Größe des Originals (in Donaueschingen).

die nach dem Tode Philipps Wohnung nahm im untern Schloß, das von Philipp und dessen drei Brüder anno 1653[WS 1] auferbauet war, wie aus der Inschrift über dem Eingang heute noch zu sehen ist. In diesem Schlosse beherbergte sie 1625 den calvinischen Prädikanten „Langhans“ und ließ dorten während der Zeit des lutherischen Exerzitiums in

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage handschriftlich geändert auf 1553