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gegen ihn. Später erhielt mein Vater noch eigene jährliche Zulage, um Verluste zu decken, die sich anderwärts aufgethan hatten; auch Sr. Majestät der jetzige König hatten ihm alle diese Bezüge gelassen und bei einigen Veranlassungen sehr wohlwollende Gesinnungen bezüglich seiner geäussert. Seine Verbindungen mit Bayern, die indessen eine andere Richtung angenommen hatten, aber immer das Gepräge eines für sein Vaterland innig eingenommenen Mannes trugen, sind nie erloschen. Vielfache Beweise der Achtung und Gewogenheit sind uns vier Brüder, die wir alle in Bayern angestellt sind, wegen unseres Vaters in Bayern zu theil geworden, und sein Name hat uns vielfach zur Empfehlung gedient. Unser ältester Bruder starb zum grössten Schmerze der Ältern im Januar 1802, als er eben in Bayern Anstellung erhalten hatte noch in Gotha. Hierauf liessen der damalige Churfürst Maximilian meinen Bruder und mich durch Verwendung des Obersten v. Zech in Altdorf studieren, und im Jahre 1804 nahm uns der Churfürst in die Armee als Offiziere auf. Diesem folgte ein jüngerer Bruder, der anno 1807 in die Armee eintrat, worauf der König auch noch meinen jüngsten Bruder in Erlangen und Freyburg studieren liess und ihn sodann beim Salinen- und Bergwesen anstellte. So sind wir vier Brüder durch die Gnade des Königs in Bayern theils im Militair, theils im Civildienst ehrenvoll angestellt.

Meine Mutter mit zwei Schwestern lebt dermal noch zu Gotha, gedenkt aber mit nächstem Frühjahr nach Bayern zurückzukehren.

Dieses möchten ungefähr die Hauptzüge der inneren und äusseren Verhältnisse sein, in denen sich mein Vater befand, seitdem er Bayern verlassen musste und in Gotha lange Jahre schützenden und sehr ehrenvollen Aufenthalt, so wie überhaupt im ganzen Sachsen, Thüringen, sowie am Rhein allseitige Gastfreundschaft und hohe Theilnahme an seinem Schicksal gefunden. Seine Hauptgönner waren vorzüglich, wie Ew. Hochwohlgeboren nicht unbekannnt sein wird, der Herzog Ernst v. Gotha, die Herzogin Amalie v. Gotha, der Herzog v. Weimar, der Herzog von Holstein-Augustenburg, der Kurerzkanzler Dalberg.


Bezüglich etwaiger Papiere, die noch einigen Aufschluss über den Orden geben könnten, wiederholt Karl Weishaupt in einem zweiten Brief an Böttiger, dass sein Vater nichts mehr davon

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_400.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)