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Partey, welche ihnen anhängt, Sie versäumen auch keine gelegenheit, ehrlichen und verdienstvollen zu Schaden, wo und so gut Sie können. Mir haben Sie vergeblich das Leben sauer gemacht. Durch ihre Verläumdungen Sind alle Regierungen in Deutschland gegen mich mit Misstrauen erfüllt worden, und mit dieser Herren Huld wären wir wohl schon längst all Samt und Sonders gebraten worden: Wie sehr Euer Excellenz den Absichten dieser Schändlichen Menschen entgegen stehen, und wie allenfahls ihre Gesinnungen sind, beweist Inhalt dieses Briefes, welchen ich aus dieser Ursache Euer Excellenz nicht vorenthalten wollte. Sie werden es daher nicht als zudringlichkeit betrachten, dass ich mich geradezu an Sie gewendet. Schreiben Sie das meiner alten Liebe und unveränderter Neigung und Hochachtung zu, und erlauben mir Euer Excellenz, dass ich bey dieser gelegenheit ihnen meine Freud über Dero Beförderung ungeheuchelt bezeige. Ich hoffe auch dass Sie meiner nicht vergessen werden. Ich erwarte zwar unter den gegenwärtigen Sehr ungünstigen Umständen sehr wenig. Ich bin auch billig genug um obwaltende Schwierigkeiten einzusehen, aber So vil dächte ich, als ohne sich zu compromittiren geschehen kann, wäre ich doch berechtigt nach zu suchen und zu bitten. Wenn ich von wegen von S. Churfürst. Durchlaucht nicht als erklärter Verbrecher angesehen werde, So glaube ich wenigstens eine kleine Pension zu Verdienen, für einen so grossen Churfürsten würde dies sehr wenig, und für mich sehr Vil seyn. Ich wäre dadurch im stande gesezt etwas Sorgen freyer zu leben und für die Erziehung meiner Sieben Kinder besser zu Sorgen. Man hat mich Von Bayern aus sehr Schlecht behandelt, und Billigkeit und gerechtigkeit Scheinen es zu fordern, dass mir doch einige vergüttung gemacht werde, um Somehr als mir der Churfürst meine einzige noch übrige Hülffsquelle, den Rechtsweg abgeschlagen, und indem er allen übrigen verbannten freye Rückkehr gestattet, mich allein aber davon ausschliesst, meine Lage und Verhältnisse ansehnlich verschlimmert hat. Ich bin dadurch So zu sagen aufs äusserste getrieben und in der Achtung der Menschen noch mehr herabgesetzt worden.

Haben daher Euer Excellenz doch die Gnade diese Missstände S. Durchlaucht vorzutragen und mich auch selbst Dess gnaden zu empfehlen. Ihr forwort wird gewiss Sehr Vil Vermögen und ich schmeichle mich zum Vorhinein dass Sie nach ihren Kräften dazu beytragen werden, mich nach 14jähriger Verfolgung

Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)