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werden. Die Kommissäre Engel und Stock liessen sich 301 fl. 57 Kr. an Kosten der Reise, sowie Deputaten für 7 Tage zahlen, über die am 8. Mai 1787 quittiert wurde und brachten die Schriften zur näheren Untersuchung und Beurteilung nach München.

Inzwischen protestierte Bassus kräftig gegen das gegen ihn beliebte Verfahren, namentlich gegen den Sequester. — Carl Theodor konnte sich nicht verschweigen, dass ihm sicherlich Ungelegenheiten entstehen müssten, zumal Bassus wohl sein Vasall als Gutsherr war, aber nicht als sein Untertan angesehen werden konnte, infolge seiner Zugehörigkeit nach Graubünden.

Die wahre Sachlage, dass Zwackh nicht Pächter war, kam ebenfalls bald zum Vorschein und so blieb als Entschuldigung der Sequestrierung nur die Stempelung des Schlosses Sandersdorf als gefährliches Illuminatennest, wie es offiziell benannt wurde, übrig. Klar geht das alles aus nachfolgendem Befehl hervor:

Serenissimus Elector.

Welcher Gestalt sich der Baron Bassus sowohl über die zu Sandersdorf vorgenommene Visitation, als Sequestration beschwert, gibt der Anschluss mit mehreren zu vernehmen.

Gleichwie nun die Visitation nicht ohne vorläufig genügsamen Verdacht vorgenommen worden ist, so hat man auch durch den verhängten Sequester nur mit der sandersdorfer Administration, weil der Baron Bassus solche dem Zwackh übertragen hatte, eine andere Anstalt zu machen, und den weiteren Conventiculis an diesem renomirten Illuminaten-Nest vorzubeugen gesucht.

Die Beschwerde hat also weder in einem noch andern Punkt den geringsten Grund, und obwohl hiernächst der Baron Bassus ein Mitglied des Illuminaten Ordens gewesen zu seyn widerspricht, so kann er doch den ihm beigelegten Ordensnamen Hannibal selbst nicht ableugnen und wird auch durch seine eigenhändigen Briefe überwiesen, worin er nicht nur das Ordens-Apostolat angetreten zu haben meldet, auch die angeworbenen Recruten versichert, dass dem Orden das churfürstliche Verboth mehr beförderlich als abbrüchig seyn werde.

Was nun der Apostel einer solchen Secte, welche unter dem Blendwerk der Aufklärung die wahre Religion zu untergraben, die landesherrlichen Vorrechte mit angemasstem jure

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_277.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)