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Zwackh dont l'original ecrit de sa main est dans celle de l'Electeur.« —

Wir haben hier in diesen Briefen die Veranlassung zu der Bassus'schen Haussuchung, sowie der Sequestrierung der Güter des Barons. — Zorn gegen Zwackh war die Ursache und darunter mussten dessen Freunde leiden.

Der Befehl zu der Visitation und Sequestrierung lautet:

Serenissimus Elector.

Demnach seine Churfürstl. Durchlaucht etc. bey dem Baron Bassus zu Sandersdorf nicht nur eine Visitation der dortigen Papiere vornehmen, sondern auch seine hierländischen Güter, sequestrieren zu lassen entschlossen ist, als haben sich beyde Hofräthe, Engel und von Stock auf Kosten desselben also gleich mit Beyziehung eines Canzelisten nach Sandersdorf zu begeben, die dortigen Papiere zu durchsuchen, und was davon nach dem Illuminatismus riecht oder sonst verdächtig ist an sich zu bringen, wie nicht weniger, den Hofmarschverwalter sowohl als die Unterthanen in die Pflicht zu nehmen, sohin mit dem künftigen Prästandis, dann dero getreuen Verwalt, und Verehrung an den Hofrath zu weisen, desgleichen sich über den vorkommenden Umstand dass der Zwack dato noch Sandersdorf in Pacht haben solle, gründlich zu informiren.

München, den 2. May 1787. Carl Theodor
Churfürst.

Der Passus im Zwackhschen Brief, der Verwalter Meyer solle die Gelder dem Vater Zwackhs einsenden, der jedenfalls für den Sohn in die übernommenen Pflichten der Oberadministration[1] eingetreten war, ist ganz verständlich, wenn man Kenntnis von dieser Oberadministration hat. Höheren Ortes hatte man damals augenscheinlich diese Kenntnis nicht und schloss demnach aus der Briefstelle, Zwackh sei Pächter und Eigentümer der geforderten Summen. Deswegen im Befehl der Hinweis, man solle sich informieren, ob Zwackh Sandersdorf in Pacht habe. War letzteres der Fall, so konnte man sich bequem durch den Sequester an Zwackh für dessen Flucht rächen und der kurfürstliehen Kasse, die stets Geld brauchte, aufhelfen.

Leider war jedoch Zwackh nicht Pachter, und nur der Umstand, dass auf Sandersdorf weitere Illuminatenpapiere gefunden


  1. S. Seite 53, Vorstellung denen hohen Standeshäuptern.
Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_275.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)