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welche während seiner Abwesenheit ergriffen wurden, ausführliche Notizen über die Führung der Finanzen fand, an denen er lange Zeit unter den Herrn Castell gearbeitet hatte. Er beweist darin, dass ausser der schwierigen Leitung, welche 1781 mit Salzburg beschlossen worden war, und wovon ich Ihnen Monseigneur s. Zt. einen Auszug übersandt hatte, der Erzbischof nur die Hälfte der enormen Summe angegriffen hatte, welche man von Bayern bezahlen liess, während die andere Hälfte unter mehreren Ministern, Herrn von Lehrbach und der Kasse der natürlichen Kinder[1] geteilt wurde. Der Herr Zwackh hatte von Wetzlar aus einen sehr pikanten Brief an den Herrn Baron von Belderbusch gerichtet, während er einen zweiten an einen Geschäftsmann, der ihn beschützte, richtete, worin er anführt, dass er sich an das Reichsgericht wenden werde, um der Gerechtigkeit zuteil zu werden, die man ihm hier verweigert. Und das eben sind die Verwirrungen und Verfolgungen, die unvorhergesehen den Münchener Hof beschäftigen.     Montezan.

Diese Gründe und dann ein Brief, den Zwackh an den Verwalter des dem Baron Bassus gehörigen Gutes Sandersdorf schrieb (derselbe findet sich im nächsten Kapitel) waren die Ursachen des unvertilgbaren Zornes des Kurfürsten und seines sich steigernden Illuminatenhasses.


Verfolgung des Baron Bassus.

Zu den Ordensangehörigen, deren Name und Massregelung durch die Veröffentlichung von Schriften dem weiteren Publikum bekannt geworden sind, gehört Freiherr Thomas Franz Maria von Bassus.

Derselbe gelangte durch Erbschaft, infolge Todes seines Vetters, des Generalmajors von Bassus, in den Besitz der Familiengüter in Sandersdorf bei Ingolstadt, lebte jedoch meist in Graubünden, wo er Alt-Podesta zu Poschiavo und Traona war. Er war im Jahre 1778 durch Weishaupt selbst geworben worden, jedoch ward ihm weder ein Aufnahmerevers abverlangt, noch wurde er mit besonderem Zeremoniell aufgenommen.

Er sagt hierüber folgendes in seiner Verteidigungsschrift:


  1. Des Kurfürsten.
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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_272.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)