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nicht genügen, um die tiefe Abneigung des Kurfürsten gegen Zwackh zu erklären, es müssen noch besondere Gründe vorliegen, die bisher unbekannt waren. Solche Gründe sind vorhanden und finden sich genau in den Gesandtschaftsberichten[1] Montezans im Pariser Archiv aufgezeichnet. Diese geben ein vollständig klares Bild, sodass die bezüglichen Stellen in Übersetzung ohne Kommentar wiedergegeben werden können.

Tome 171 page 268. München d. 18. Octob. 1786.

Der Abbé Frank, welcher dem Herrn v. Lehrbach sehr ergeben ist, beschäftigt nun den Churfürsten abermals mit den Illuminaten und verdächtigt sogar den Nuntius, dass er auf ihrer Seite sei, da er sich einschmeicheln will. In Beiziehung des Domherrn von Lehrbach hat man in Landshut in Abwesenheit des Herrn von Zwackh dessen Papiere sich angeeignet, ausserdem wurde befohlen, ihn am 14ten hier anzuhalten; der Herr Graf von Freising, Vicepräsident des Reichshofrathes, verbarg ihn bei sich und liess ihn in Begleitung von vier seiner Diener entwischen. Seitdem wurde bestimmt, dass man die Festnahme der Illuminaten in die Hände des Herrn Belderbusch, Kriegsreferendar und Gardemajor legen wolle. Das ist es nun, was den Kurfürsten hauptsächlich beschäftigt und indem man seiner Leidenschaft schmeichelt, ist man sicher ihm zu gefallen.

Im Brief vom 28. October 1786.

Man versichert, dass man unter den Papieren des Herrn Zwackh einen Plan fand, der eine sehr wenig schmeichelhafte Geschichte für den Churfürsten enthielt und von der man annahm, dass sie sich als glaubwürdig erweisen würde.[2]

München d. 11. November 1786.

Ein vom Churfürsten unterzeichnetes Decret erklärt die Stelle des Herrn Zwackh unbesetzt, ihn selbst seiner Bezüge verlustig, zugleich enthielt es den Befehl ihn festzunehmen, sobald er sich in den Bavar. Palatinischen Staaten zeige. Der eigentliche Grund dieses Erlasses war aber, dass man in den Papieren,

  1. Abschriften im Besitz des Autors.
  2. Könnte sich auf die Seite 259/60 unter Lit. C und D angegebenen Papiere beziehen.
Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_270.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)