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volle Vertrauen auf meine Kenntnissen, Rechtschaffenheit und Fleiss mir jederzeit bewiesen, da es mir die wichtigste Geschäfte übertrug, und zu allen Deputationen zog, wirklich mehr Vertrauen, als meine Einsichten und Erfahrung jemals verdiente, aber durch treue Arbeit und Integritaet war ich dessen gewiss werth, da sogar der öffentliche Ruf vor mich stehet, da man es von jedem Vorstand und Rath erfragen kann, da es Euerer Excellenze selbst bekannt ist, so bedarf ich keiner Beylage von Zeugnissen. In Landshutt habe ich das Bestreben um ähnliches Vertrauen fortgesetzt, und was der dortige Vicedom Freyherr von Dachsberg Euerer Excellenze und anderen geschrieben oder gesprochen hat und worüber ich selbst so viele Briefe habe, stellen ausser allen Zweifel, dass ich dort ebenso wie in meinen vorigen Posten geschätzt war. Davor ist auch das ganze dortige respectable Regierungs Plenum Bürge. Sicher und kühn kann ich öffentlich auffordern, ob jemand mich jemals im geringsten bestochen hat.

Indessen will ich doch zwey Gegenstände berühren, welche man mir hierin zu Schuld legen könnte. Vielleicht fanden sich unter meinen Papieren noch einige Konferenz, oder Kameral akten Producten? Bewusst sind mir keine, aber eben wegen der Menge, die ich im Hauss hatte, die ich gegen rekognitionem an die registraturen ablieferte, dem Übereilen beym Hin und Herziehen, und weil ich nichts ausgepackt und in Ordnung gebracht habe, wäre es möglich, ich habe dieses schon einmal zur Hofkammer erinnert, und mir vorbehalten, wenn ich etwas fände, solches sogleich einzusenden. Indessen stand ich noch immer in den nämlichen Kurfürstlichen Pflichten und man wird mir nicht beweisen können, dass ich aus böser Absicht oder nur geflissentlich ein Producte entzog, oder verheimlichte. Ausserdem wird vieles darauf ankommen, ob derley Producten wichtige Gegenstände betreffen, worüber ich jetzt aus Unwissenheit nichts sagen kann.

Der zweyte Gegenstand wäre, dass ich aus Bayern schriftliche Nachrichten habe, dass der von Weitzenbeck in Betreff desjenigen Prozess, welchen der Gr. Minucci mit seinem gewesten Jäger Radiel und ihn beym Kurfürstlichen Hofrath abgestritten und verglichen hat, und wo ich Coreferent gewesen, von mir sehr ehrenrührend spreche, und die Schuld beymessen will, als hätte ich die Gräflich Minuccische Familie zum Besten des Radiel zum Vergleich überredet. Es sind mir von diesem

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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)