Seite:Geschichte des Illuminaten-Ordens (Engel) 233.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sachsen-Gothaischer Hofrath, bey seinem allhiesigen Aufenthalt in dieser Kaiserlichen freyen Reichsstadt und der allgemeinen Reichsversammlung Mahlstatt Regensburg, sich wohl alle Sicherheit, gegen etwa anmassliche Gewalt zuverlässig versprechen zu können dürfen; Er wolle aber doch zu allem Ueberfluss gebethen haben, Ihm mit einem diesfalsigen Certificat in Ansehung seiner Qualität und Characters bey hiesig Wohllöblichen Magistrat zu statten zu kommen.

Da nun ersagter Herr Hofrath Weishaupt würklich in Sr. Durchlaucht des regierenden Herrn Herzogs zu Sachsen Gotha und Altenburg, meines gnädigsten Herrn und Fürsten Diensten sich befindet, und von Höchstderoselben Dero Comitial-Gesandschaft ganz besonders anempfohlen und untergeben worden; so hat man zu mehrerer Vorsicht nicht umgehen sollen, Einem Hoch- und Wohlweisen Herrn Kammerer und Rath dahiesiger Kaiserlicher freyen Reichsstadt Regensburg hievon geziemende Eröffnung zu thun.

Regensburg, d. 14. August 1787.
Herzoglich Sachsen Gotha- und Altenburgische
Gesandschafts-Canzley
Philipp Friedrich Ernesti
Legations-Secretarius.


Der Rat beruhigte sich jedoch damit nicht und sandte dem Herzog ein Schreiben, (Original in Gotha) das eine gewisse Bauernschlauheit verrät.

Es lautet:

Durchlauchtigster Herzog,
Gnädigster Fürst und Herr:

Euer Herzogl. Durchlaucht sind die Landesherrl. Verordnungen unverborgen, welche Sr. Curfürstl. Durchl. zu Pfalzbaiern in Betref des sogenannten Illuminaten-Ordens erlassen haben.

Der besondere Anteil, welcher in denen dahingehörigen Druckschriften dem Herrn Hofrath Weishaupt zugeschrieben wird, dessen öffentlicher und bekannter Aufenthalt allhier, ohne dass er zu einer Comitial-Verrichtung oder besondern Auftrag beglaubigt ist, die ehrerbietigste Rücksichten, welche wir der erklärten Willensmeinung Sr. Curfürstl. Durchl. schuldig sind, die Deutungen, welche dem Aufenthalte des Herrn Weishaupts gegeben werden können, das unterm 10. dieses publicirte Churfürstl. höchste Edict, erfüllen uns mit Besorgnissen, die Euer

Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_233.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)