Seite:Geschichte des Illuminaten-Ordens (Engel) 178.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
toute extremité et d'attendre plutôt des remedes plus sûrs et moins dangereux du temps et d'une patience raisonnable. stehen und besonders der Herzogin Clementine, das Äusserste zu vermeiden und von der Zeit und einer vernunftmässigen Geduld sicherere und weniger gefährliche Mittel zu erwarten.

Schwarzenau beantwortet diese Depesche des Königs ebenfalls in französischer Sprache und in Zahlen-Chiffreschrift. Das mir vorgelegte Original enthält über den Zahlen, aus denen der ganze Brief besteht, den französischen Wortlaut. In den uns hier interessierenden Stellen lautet seine Antwort in deutscher Sprache:

— — — Die Unruhen, welche in München herrschen, sind noch dieselben. Dem Anschein nach zu urteilen, sollte man glauben, dass die Verfolgung der Illuminaten das Werk der raffiniertesten Politik ist, aber seit ich an Ort und Stelle selbst zuverlässige Erkundigungen habe einziehen lassen, habe ich Grund zu glauben, dass es ein Zusammentreffen zufälliger Ereignisse ist, die Jeder zu benützen strebt, um seine persönlichen Rachegelüste zu befriedigen und dass die Politik dabei wenig ins Spiel kommt. Doch behaupten Einige, dass der Kaiser, der sich für seine Angelegenheiten in Russland der Jesuiten bedient, ihnen die Illuminaten in Bayern preisgegeben hat, obwohl sie in seinen Staaten geschützt sind.

Übrigens ist es sehr natürlich, dass eine Sekte, welche der katholischen Religion den Todesstoss geben wollte, von denen, welche sich zu diesem alten Kultus bekennen, verabscheut werden; es ist nicht minder wahr, dass der Kommandeur v. Lehrbach alles tut, um das bayrische Volk in den Augen des Kurfürsten verächtlich zu machen, um ihn dahin zu bringen, dass er seine schriftliche Einwilligung zum Austausch gebe und mit dem Wiener Hofe gemeinsame Sache gegen die Verbindung (contre l'association) mache. Augenblicklich scheint es nicht zur Empörung zu kommen, aber ich würde für die Zukunft nicht einzustehen wagen. Die Gerüchte über den Austausch dauern fort und der Kurfürst trifft keine direkten Massregeln, um ihnen zu widersprechen. — — — —


In den weiteren Berichten des Gesandten werden im

Empfohlene Zitierweise:
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_178.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)