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Es kann daher nicht besonders verwundern, wenn Weishaupt, der sich als Professor bereits gegen die Anstellung des schon genannten Rhormüller, den er für gänzlich unfähig hält eine Zierde der Universität zu sein, aussprach, in seiner Eigenschaft als Dekan sich noch schärfer ausspricht, nicht nur über diesen, sondern auch über den ihn protegierenden Weinbach, durch dessen Kommodität er sich gezwungen sah, immer mehr Arbeit auf seine Schultern zu nehmen.

Nachdem Weishaupt am 19. März 1775 in einem Brief namens der Fakultät zuerst Lori bittet, sich nicht zur Anstellung des Rhormüller überreden zu lassen, welcher Vorschlag des Professor Weinbach gegen den Wunsch des gesamten Kollegiums geschehen sei, weswegen auch die Fakultät und die übrigen weltlichen Professoren auf das Höchste gegen ihn aufgebracht seien, sagt er dann wörtlich weiter:


– wir hätten nicht geglaubt, dass unsere Nachsicht den Streich verdient hätte, den er uns heimlicher weis spielen will. Wir wollen alle Quellen entdecken, aus welcher bey dieser Sach gehandelt wird. ich will Ihre Excellenz zum Vorherein avertiren, dass Interesse und weitere Intriguen mit unterlauffen. ich trug Bedenken unsern bericht gegenwärtig schon hinaufzuschicken, so lange der alte Herr von Ickstatt noch in München ist, ich bitte nur inständig Eure Excellenz wollen Verhindern, dass der von ihm vorgeschlagene Rhormüller nicht angenehmigt werde.

1. Glaubt die Fakultät Verdient zu haben, dass er[1] es zum wenigsten Vorher einem der Fakultät angebotten hätte.

2. Hätte er diesen Menschen nicht in consulta facultatis[2] Vorschlagen sollen, wobei uns dadurch Tort geschehen kann.

3. Will dieser Rhormüller, der ein sehr Mittelmässiger Mensch und ehemaliger Famulus der Professor Schmied ist hierdurch uns zur Professur seyn.

4. folglich Übernihmt er die Instituten gratis, wo er einen andern bezahlen müsste.

5. Hat selber sich angebotten eine Schwester Von dem Herrn Weinbach zu heurathen.

  1. Weinbach.
  2. Als durch Beschlüsse der Fakultät.
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Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_038.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)