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Christmarkte ebenfalls im Interesse der Erleichterung des Warenabsatzes außer auf dem Altmarkt und in der Allee der Hauptstraße in Neustadt auch auf dem Antonsplatze Verkaufsstände aufgestellt werden. Diese neue Einrichtung sollte ebenso dem Interesse des Publikums dienen, als eine schon früher getroffene Änderung bezüglich des Kleinhandels, den besonders Kinder betrieben. Nach und nach war es nämlich dahin gekommen, daß diese mit dem Verkaufe der von ihnen gefertigten Puppen, Pflaumenmänner, Papierlaternen und anderer derartigen Gegenstände schon anfangs Dezember begannen. Nun wollte man die Kinder in ihrem Handel zwar nicht hindern, aber die K. Kreisdirektion fand es doch für nötig, ihn durch Verordnung vom 28. November 1850 auf die letzten 14 Tage vor Weihnachten zu beschränken[1]. Weil trotzdem das Publikum durch die kleinen Verkäufer öfters über Gebühr behelligt wurde, bestimmte die K. Polizeidirektion unterm 15. Dezember 1863, „daß der um die Weihnachtszeit übliche auf offener Straße betriebene Kleinhandel mit allerhand Christwaaren lediglich auf die Christmarktszeit zu beschränken sei und daher nicht vor dem 19. Dezember zu beginnen, und am Abend des 24. desselben Monats zu endigen habe“[2]. - Wie sehr man seitens der städtischen Behörde auch in neuester Zeit bemüht gewesen ist, beim Strietzelmarkt die Interessen der hiesigen Einwohner den Auswärtigen gegenüber zu wahren, zeigt die unterm 3. Dezember 1879 erlassene stadträtliche Bekanntmachung, die auch folgenden Passus enthält: „Die Inhaber von Christmarktständen dürfen nur ihre Angehörigen und solche Personen als Verkäufer verwenden, welche ständig in ihren Diensten sich befinden oder welche sonst ihren wesentlichen Aufenthalt hier haben. Buden und Stände, in denen auswärts wohnende Personen, welche nicht hiesige Gemeindemitglieder sind, als Verkäufer betroffen werden, werden sofort eingezogen, auch solche Verkäufer nach Maßgabe der untenstehenden Strafbestimmungen (Geldstrafe bis zu 60 Mark) zur Verantwortung gezogen werden“[3].

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/34&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. Dresdner Anzeiger 1852 den 3. Dezember.
  2. Ebenda 1863 d: 15. Dezember.
  3. Dresdner Anzeiger 1879 d: 3. Dezember.