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anderen sächsischen Städten anherkommenden Kattun- und Weißwarenhändler vom Altmarkte weggewiesen und unterm 19. Dezember desselben Jahres ausdrücklich bestimmt, daß sie sich des Einzelverkaufs und Ausschneidens als auch des Hausierens ihrer Waren zum hiesigen Strietzelmarkte bei Konfiskation der Waren zu enthalten hätten, jedoch bleibe ihnen unbenommen, diese an Kaufleute, Leinweber und Händler den 1. und 2. Tag des Strietzelmarktes auf Stuben oder in Gewölben, jedoch nicht anders als im ganzen und stückweise (Schnupftücher dutzendweise) zu verkaufen. Sie durften sich daher stets erst den Tag vor Beginn des Marktes und nur, wenn dieser Montags anging, den Sonnabend vorher in Dresden einfinden[1].

Überhaupt war der Rat redlich bemüht, betreffs des Christmarktes die Interessen der hiesigen Bürger möglichst zu fördern, und seinem Einflusse ist es zuzuschreiben, daß noch im letzten Dezennium des vorigen Jahrhunderts eine die Fremden betreffende bedeutungsvolle Veränderung eintrat. Unterm 8. Juni 1791 erließ der Landesherr „um der von hiesigen Kaufleuten und Professionisten über die allzugroße Konkurrenz fremder Verkäufer geführten, von ihm nicht ungegründet befundenen Klagen willen“ ein Reskript[2], nach welchem 1) diejenigen inländischen Verkäufer, welche die 3 letzten Strietzelmärkte bezogen hatten, am ferneren Feilhaben während der ersten 2 Markttage nicht gehindert werden sollten; 2) künftig allen Ausländern und den inländischen Verkäufern, welche die 3 letzten Märkte nicht nach Dresden gekommen waren, der weitere Besuch des Strietzelmarktes zu verbieten sei und 3) die inländischen Fabrikanten lediglich die ersten 2 Tage und zwar nur engros in ihren Stuben oder Gewölben verkaufen dürften[3].

Die Vorteile dieses Erlasses waren für die Dresdner Gewerbtreibenden nicht gering. Erstens wurden sie durch denselben von einer Anzahl fremder Verkäufer befreit, die ohne irgend welches Recht auf gut Glück anherkamen, wie dies z. B. von

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/27&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. C. XXX. 74 Bl. 14. 15.
  2. C. XXVII. 117e Bl. 42.
  3. C. XXX. 215k Bl. 1. 4.