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gänzlichem Ausschluß des Sonntags, an welchem bis 1848 jeder Geschäftsverkehr streng untersagt war, bis Dienstag Abend. Die Fremden jedoch durften nur am Montage vor dem Weihnachtstage feil halten und mußten die Stadt den heiligen Abend wieder verlassen[1]. Unterm 5. Dezember 1737 wurde dieser Ratsbeschluß erneuert. Als 1741 der Christtag auf den Montag fiel, beschloß der Rat, daß der Strietzelmarkt 8 Tage vorher gehalten und daher Sonnabends vor dem 3. Advent aufgebudet würde[2]. Während in diesem Falle der Markt nur 1 Tag dauerte, verlängerte man ihn 1754, als der Weihnachtstag auf den Mittwoch fiel, auf 4 Tage, indem er bereits den Freitag anfangen durfte[3]; im folgenden Jahre dagegen begann er Montags und endete Mittwochs, da der nächste Tag der Christtag war[4]. Die dreitägige Dauer des Marktes scheint noch längere Zeit die Regel geblieben zu sein, von welcher der Rat wohl nur in seltenen Fällen abwich. Als 1777 der heilige Abend auf den Mittwoch fiel, baten die Ältesten der Handels-, Zinngießer-, Konditoren-, Drechsler-, Nadler-, der Zeug- und Leineweber-, sowie der Buchbinder-Innung, es möge gestattet werden, den Donnerstag vorher aufzubuden und vom Freitage an feilzuhalten. Der Rat ging darauf nicht ein, sondern verwies auf seinen Beschluß vom Jahre 1755, nach welchem der Markt erst Montags beginnen durfte[5]. Von den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts an scheint der Gebrauch aufgekommen, wenn auch noch nicht ganz regelmäßig geworden zu sein, den Markt den 19. Dezember beginnen zu lassen; die Fremden durften nur am ersten Tage verkaufen[6]. Selbstverständlich hatte bei der nun gegen früher viel längeren Dauer des Marktes der für diesen übliche Name Strietzelmontag jetzt gar keinen Sinn mehr, und so ist er in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts nach und nach abgekommen und mit den treffenderen Bezeichnungen Strietzelmarkt

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/25&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. C. XXX. 15 Bl. 46.
  2. C. XXVII. 6 Bl. 47.
  3. Ebenda Bl. 48.
  4. Ebenda Bl. 49.
  5. Ebenda Bl. 50.
  6. C. XXX. 215k Bl. 1.