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gerne gesehen hatt, Alß aber die Zunffte sich sehr gestärcket und darunter mancher guther Künstler sich hervorgethan, auch sonst sich allerhand Leute gefunden, welche unterschiedliche gute und nützliche Dinge Verfertiget oder angegeben und eingeführet, derselben aber nach und nach so Viel Worden, daß es Ihnen an Vertreib der Wahren endlich fehlen wollen, so ist Von Vielen Jahren hehr Viel Klagens an diesen Tage über die Frembden gewesen ... Allein nachdem man hingegen betrachtet, daß der Jahrmärckte ohnedies 5, da der Einwohner sich des Bedürfnisses zur Gnüge erhohlen Kan ... hierüber wir auch berichtet worden, Wie auff andern benachbarten Städten die unserigen um besagte Zeit nicht geduldet würden, So haben wir nach der Zeit dahin getrachtet, die übermäßige ankunfft der Frembden Crämer undt Handtwercker nach und nach zu restringiren und den Verdrieb denen unserigen Zuzuwenden, Zumahl der Verkäuffere so Viel bey hiesiger Stadt, daß die Käuffere genung außzulesen und zu Wehlen haben, es hatt aber doch sogleich sich nicht thun Wollen laßen, Kommen dahero der Frembden von unterschiedlichen Orten noch Viel hehr“[1]. Der Landesherr erklärte jedoch unterm 14. Dezember 1698, daß er zur Zeit Bedenken trage, gestalten Sachen nach die Fremden von solchem Feilhalten gänzlich auszuschließen, vielmehr wolle er, daß diejenigen, die deswegen in einem posses sich befänden, dabei zu belassen seien[2].

Natürlich war den Verkäufern von auswärts dieser kurfürstliche Entscheid überaus erwünscht, und wie bedeutend sie von der ihnen gewährten Befugnis Gebrauch machten, beweist ein Verzeichnis, nach welchem 1704 auf dem hiesigen Strietzelmarkte von Fremden anwesend waren 6 Töpfer (5 aus Dippoldiswalde und 1 aus Meißen), 8 Pfefferküchler (je 2 aus Pulsnitz und Königsbrück und je 1 aus Großenhain, Bischofswerda, Kamenz, Pirna), 3 Goldarbeiter (1 aus Großenhain, 2 aus Meißen), 2 Glashändler (aus Kreibitz in Böhmen und aus Pirna), 3 Messerschmiede aus Freiberg, 20 Spitzenhändler (6 aus dem Gebirge, 9 aus Freiberg

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/15&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. C. XXX. 24 Bl. 14.
  2. Ebenda Bl. 20.