Seite:Geschichte des Dresdner Christmarkts.pdf/1

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
II.
Geschichte des Dresdner Christmarkts.
Von
A. Hantzsch,
Bürgerschullehrer.

Der Strietzel- oder Christmarkt gehört unzweifelhaft zu den ältesten Märkten unserer Stadt, seine Spuren führen bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Den ersten Nachweis von seinem Vorhandensein bietet eine Urkunde vom 19. Oktober 1434, in welcher es heißt: Wir Friderich vnd Sigmund gebrudere von gottes gnadenn hertzogen zu Sachssen . . . bekhennen -, das wir vmb gemeines nutzes des armuths vnd vnser stadt zu Dresdenn besten vnd besserung willen derselben vnser stadt gegunst vnd zugegeben haben von dato dieses briefes ein gantz iahr inn itzlicher wochen einen tagk, der ihnen am bequemlichsten ist, einen freyen margkt zu halten, antzurichten vnd zu haben, vnd damit ingeschlossen des heyligen crists abendt, den sie auch frey haben sollen, gonnen vnd gestatten ihn solchen freyen margkt einen tagk in itzlicher wochen des iahr vber zu haben vnd antzurichten gegenwertigklichen in krafft dieses briefes.[1] Obgleich die landesherrliche Genehmigung für den Weihnachtsmarkt nur auf Zeit erteilt worden war, so bürgerte sich derselbe nach und nach doch so ein, daß man ihn in der Folge nie wieder aufgab, trotzdem eine Erneuerung des erwähnten Privilegiums nicht stattgefunden hat.

Anfangs zeigte der Weihnachtsmarkt einen ganz anderen Charakter als jetzt. Er dauerte nur einen Tag und wurde, zufolge

Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/1&oldid=- (Version vom 13.9.2022)
  1. Dresdner Urkundenbuch S. 158.