Seite:Geschichte der abgesetzten Feyertage in den ritterschaftlichen evangelisch-lutherischen Gemeinden Obbach, Euerbach, Niederwehrn.pdf/9

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der sich selbst oft in den Predigten des katholischen Herrn Pfarrers Manger erbaut hatte, befürchtete für die Grundsätze seiner Beichtkinder nichts. Christliche Prediger geben auf ihren Kanzeln nie dem Sectengeist, nur dem Geist des Christenthums Nahrung, und Controversen fallen in Euerbach ganz weg. – Da dieser Schritt nicht die gehoffte Wirkung hatte, blieben sie aus der Kirche, die sie ohnehin nicht aus Liebe zur Erbauung besucht hatten; aber noch immer wird hier so wenig, als zu Niederwehrn, an solchen abgesetzten Feyertagen gearbeitet. Drey volle Jahre konnten nun kaum so viel bewirken, daß hier und da ein Klügerer kleine häusliche Arbeiten daran verrichtet. Wer weiß, wie viel Zeit noch hingeht, bis diese Landleute weise werden!

 Die Einwohner der oben benannten benachbarten lutherischen Orte geben oft unschuldiger Weise Gelegenheit, den alten Eifer zu erneuern.

 Das Beyspiel der Katholiken hiesiger Gegend wirkt auch nicht wenig. Bekanntlich sind im Wirzburgischen viele Feyertage abgeschafft. Doch muß an solchen Tagen Messe gelesen werden. Der Bauer hört sie in seinem Sonntagsstaat an, und läuft aus