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Schweinfurt und die benachbarten lutherischen Orte wohl nie fleißiger besucht haben mochten, als in dieser Periode, an den bey ihnen abgesetzten Feyertagen.

 Das Amt zu Niederwehrn wollte sich, wie es scheint, in die Sache gar nicht mischen, und hielt selbst nicht streng über den herrschaftlichen Schluß. Kraft desselben sollten des Jahrs einige Bußtage gefeyert werden. Allein Bußtage wollten die Bauern nicht; sie bucken am Charfreytag im Gemeindbackofen Brod. Die Anzeige davon ignorirte das Amt. An einem andern neuverordneten Bußtage hatten die lutherischen Bauern herrschaftliche Frohnfuhren zu thun! – Solche Umstände machten sie immer starrköpfiger!

 Indeß waren mehrere Feyertage ungefeyert, aber auch ungearbeitet vorbeygegangen. Die üble Witterung und der leere Beutel mochte eine Wallfahrt nach Schweinfurt vielleicht nicht begünstigen, und doch sollte eine Predigt mit angehört werden. In leicht zu errathender Absicht besuchten nun die Lutheraner zu Euerbach, die zuvor wohl niemahls die katholische Kirche von innen besehen haben mochten, die Predigten des katholischen Geistlichen. Allein ihr Pfarrer,