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Jahrbüchern XIII von Herrn Dr. Hille publicirte Actenstück von 1528, wodurch sich mit Zustimmung der Achtundvierzig der Süderstrand eine eigene Constitution gibt mit 24 Männern an der Spitze, vielleicht eine glänzende Bestätigung der obigen Conjectur, daß die Strandmannen die der Aufzeichnung des Landrechts sich widersetzende Döfft war, die sich nach der Aufzeichnung derselben sammt ihren Consequenzen unterwerfen mußte.




XIX.
Die Schlacht bei Hemmingstedt.

Die Schlacht bei Hemmingstedt ist so sehr der Stolz der Dithmarschen, findet in der Geschichte so wenig ebenbürtige Seitenstücke – wie etwa die Schlacht bei Morgarten –, ist so sehr die Frucht eines glücklichen Zusammentreffens der Umstände, heilloser Ueberhebung des Sinnes und kluger Benutzung aller Mittel, daß es einer Dithmarscher Geschichte nur wohl anstehen kann, wenn sie einiges Einzelne zu ihrer Aufklärung beizubringen sucht.

Frühzeitig bemächtigte sich die Dichtung dieses Stoffes, und Neocorus führt uns nicht weniger als sechs Lieder auf dieselbe vor. Bedenklich freilich ist es, wenn wir sehen, wie er dieselben als Quelle benutzt, z. B. die Zahl des feindlichen Heeres aus ihnen festzustellen sucht, und doch zeigt gleich das zweite durch sein Spielen mit der Zahl Drei, wie wenig zuverlässig sie in solchen Punkten sein dürften. Auch sind sie nichts weniger als einstimmig darüber; das vierte giebt die Zahl des königlichen Heeres auf 15000, das fünfte auf 30000, das erste auf 6000 „bi Paaren“ an, woraus Neocorus durch eine etwas kindliche Rechnung von zwei Paaren 24000 herausbringt. Aber bi Paaren heißt, wie aus Karsten-Schröder erhellt, beisammen.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/315&oldid=- (Version vom 14.6.2018)