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libentius in acie cadere quam turpiter flamma perire maluit. Itaque globo facto hostem invadit, ingentique impetu agit atque recentis fortunae calore usa multos trucidat, ceteros in fugam pellit. In qua tumultuaria pugna a Ditmarsis, populo victore, occisi sunt praeter innumeram vulgi multitudinem XII principes, paucos fuga servavit, inter quos Gerhardus Magnus Holsatus et Henricus Leo Megapoleus numerandi sunt, qui incolumes ad suos rediere.“

Hier verräth uns schon der rhetorische Ton die geringe Zuverlässigkeit, nicht minder das Prunken mit Gelehrsamkeit. Der Krieg wird den Achtundvierzig erklärt, die ihm keine Quelle kann genannt haben, Dithmarschen[WS 1] wird in vier Theile getheilt, die kein anderer kennt, denn mit den Döfften fallen sie nicht zusammen, und kaum ist er mit der Eintheilung fertig, so erscheint ein neuer fünfter Theil, der mit dem Marslanda et insula Buza identisch sein muß, ohne daß das gesagt wird. Die Kirche zu Wörden ist ihm die einzige der Gegend; als ob Weslingburen, Büsum, Neukirchen keine gehabt hätten. Von einem Angriff auf die Hamerstadia, womit die Norderhamme gemeint sein muß, weiß sonst niemand und ebenso wenig von einem Kampf in der Süderhamme; kurz hier haben wir nichts Zuverlässiges vor uns, sondern nur ein hohles Prunken mit Worten.

Wir könnten nun mit der wackeren Erzählung des Reimar Kock schließen, die Dahlmann (Neocorus I, 621) mitgetheilt hat; wir unterlassen es, da sie nichts Neues giebt, um mit einigen Worten eine Uebersicht des ganzen Zuges zu geben.

Gerhard zeigte sich in demselben als tüchtiger Feldherr, indem er die Entscheidung an Punkten herbeiführte, wo man ihn nicht erwartete. Anstatt auf der großen Landstraße gegen Meldorf vorzudringen, wandte er sich gleich nach seinem Eintritt in das Land rechts nach Albersdorf und von da weiter über Nordhastedt nach der Marsch. Daß der Angriff von vornherein der Insel Wörden-Weslingburen galt, kann nicht zweifelhaft sein, so wenig als, daß er auf dem graden Wege über die Heide, auf der jetzt die nach ihr benannte Stadt

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Ditmarschen
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/294&oldid=- (Version vom 14.9.2022)