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armatorum expeditionem fecerunt in Ditmarciam, ubi terrae propugnaculis expugnatis primo multos Ditmarsos sexus gemini interfecerunt, altera autem die scilicet in vigilia nativitatis b. Mariae turbae predarum cupidae palustrem terram Ditmarsorum festinantes intrarunt. Quarum timore quidam Ditmarsi desperati fugientes se in Albia submerserunt, quidam in ore gladii perierunt ab hostibus. Sed quidam animati considerantes hostes per artas vias intrasse obsederunt loca sui exitus. Cum hostes per directum accelerarent ad effugiendam terram, invenerunt fossatorum obstacula, in quibus corruentes cum equis ab inermibus Ditmarsis major pars exercitus est occisa cum nobilibus de Wunstorpe et de Gutzkowe Comitibus.“

Hier finden wir neben Gerhard und Heinrich auch noch des Letzteren Schwiegersohn Johann den Milden von Holstein (denn der soll es doch wohl sein), die Edeln von Gutzkow sind zu Grafen geworden; das Heer ist zusammengesetzt aus Truppen aus Sachsen, Westfalen und dem Slavenlande. (Zu den letzteren gehörten auch die Herren von Gutzkow an der Peene.) Im ersten Anlauf gewinnen sie die Landwehr und tödten viele Dithmarschen beiderlei Geschlechts. Damit steht diese Quelle mit Kirchberg im Gegensatz, der von einem Kampfe an diesem Tage nichts weiß, aber durch seinen Ausdruck, sie hätten die Fürsten in ihren Zelten ruhen lassen, doch auch die Ereignisse auf zwei Tage zu vertheilen scheint. Daß auch hier von einer Anzündung der Kirche zu Wörden nicht die Rede ist, kann die Wahrheit dieses Ereignisses, zumal neben dem an zweiter Stelle aufgeführtem Zeugniß, wohl nicht in Abrede stellen, dürfte aber doch so viel erweisen, daß es in den Augen Fremder nicht die Bedeutung hatte, wie in den Augen der Eingeborenen, die darnach den ganzen Krieg datirten. Der Einfall am zweiten Tage, nicht durch ein Heer, sondern durch wirre Räuberhaufen, verbreitet entsetzlichen Schrecken, einige stürzen sich in die Elbe, andere fallen in tapferer Gegenwehr vom Feinde. Aber eine muthige Zusammenschaarung im Rücken desselben läßt das Blatt sich wenden und bringt die Ausgänge in die Hände der Landesvertheidiger,

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/286&oldid=- (Version vom 16.9.2022)