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1599 erzählt er von einem in Eiderstedt aufgetriebenen Torfmoor von vielen Tausenden an Werth, 1618 und vielfach sonst von Wallfischen an unsern Küsten, wie sie uns auch Meiers Karten zu Dankwerth zeigen, von Riesenstören und einem mächtigen Störfang, von hier gefangenen Schwertfischen und Krickenten (Bergaanten), so daß wir manchmal staunend seiner Erzählung horchen.




Dritter Abschnitt.
Die Zeit des dreißigjährigen Krieges (1618–1648).


Der vorige Abschnitt, zumal die Regierung Johann Adolfs, war eine Zeit stillen friedlichen Ausbaues. Der Kampf war mit den Elementen und hatte er nicht lauter Siege zu verzeichnen, so war der schließliche Gewinn jedenfalls ein außerordentlicher. Der ganze Strand war seit der Eroberung ein neuer geworden, vom Süden bis zum äußersten Norden. Der Seedeich, wie er mit Ausschluß der Köge sich darstellt, ist im wesentlichen die Errungenschaft dieser Jahre. Noch am Schlusse derselben sehen wir König Christian IV. am Deich bei Brunsbüttel erscheinen und durch persönliches Angreifen den Deich fördern; 1620 ist sein gleichnamiger Sohn in Meldorf.

Aber noch einen andern Gewinn sicherte in diesen Jahren dem Lande der Eifer und die Hochherzigkeit des Landvogts Nicolaus Bruhn; er errang die Wiederherstellung der Meldorfer Gelehrtenschule. Im Kriege 1558 hatte sie Zweidrittel ihrer Fundationssumme durch einen großartigen Unterschleif verloren. „Hovetstoel und Besolding des Rectoris“, sagt Neocorus, „kam hen, dat weinich darvon wusten.“ So hatte sie mit zwei Lehrern, Conrector und Cantor – denn das Rectorat war bei der Eroberung gerade vacant – traurig fortvegetirt, als Bruhn

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/180&oldid=- (Version vom 16.9.2022)