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lag als Heide. Hier gelang es dem Landvogt, eine günstige Resolution zu erwirken, daß man die 20000 Thaler zahlen wolle. Aber schon sechs Tage später ward in einer neuen Versammlung ein entgegengesetzter Beschluß gefaßt – gewiß war man in den Kirchspielen auf energischen Widerstand gestoßen – was auf die Stellung der Landesversammlung, als eine nur vermittelnde und einhellige Beschlüsse der Kirchspiele herbeiführende, Licht fallen läßt. Vier Wochen später war von neuem Versammlung der Landesgevollmächtigten; doch schweigt Neocorus über das, was da beschlossen wurde, ob man sich nur über die Form der Ablehnung berieth, oder ob man doch schließlich grollend zu der Forderung der Regierung seine Zustimmung gab. Aehnliche Ausbeutung der friesischen Marschen erzählt Waitz, Schleswig-Holsteinische Geschichte II, 400.

Aber es war noch nicht die letzte Forderung des Herzogs Johann Adolf; 1599 kam eine neue von 10000 Thalern zu Türkensteuer und zum Krieg gegen Spanien, und ward um so nachdrücklicher gefordert, weil der Herzog Kreisoberst geworden war. Auch die Geburt der ältesten Tochter desselben ward zu einem Steueraufschlag benutzt. Da gab es abermals Landesversammlungen

    Worde van sinem Sone ermanet, he sin sulwest egene Wolfart bedenken wolle; also hefft ock in gemeiner Landeßsamlinge nemant dorven edder willen deß Landes hoge Noth ansehen unt deß Wordt reden und holden dorven, sondern alleß darhen entslaten, men wolde enen gnedigen Herren hebben. Und sonderlich hefft de Landvaget darhen geraden, de ock darumme, dat he solches ja einhellig erlangen mochte, angelavet, he vor allen ein erliches dartoleggen wolde, welches denn wol tho glowen. Wart demna dar dosulvest alles henberedet von der anwesenden Volmacht, dat men de 20000 Daler, darhen et de veer Personen, de, so baven gemelt, nha andern tho Have gebleven, bearbeidet hadden, F. G. alßbaldt dorch Karsten Junge underdeniglich thoseggen scholde, ein Ider mochte dartho raden als he konde.
    Den 2. May iß abermalß deß Landeß Volmacht bei eine gewesen thor Heide, hebben einhellig geschlaten, F. G. solches gar demodichlich affthoschlagen.
    Den 29. Mai iß abermalß deß Norderndeleß Volmacht bei Stelle thosamen.“

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/165&oldid=- (Version vom 14.6.2018)