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bis wir endlich im Lexikon einen „Dudelsack“ fanden. Es scheint dies Wort eine Bereicherung der kritischen Terminologie, von dem nicht einmal Herr Gollmick in seiner weiß und das sich unter manche –sche Composition gehörte. Dabei (wir sind einmal im Kleinlichen) fällt uns die „Iris“ ein, die neulich hinter dem Worte Ecco, das im letzten Satze des zweiten Herzschen Concertes[H 1] vorkömmt, einen lateinischen Fingerzeig, aufzumerken, über die Schönheit der Composition nachzusinnen, sehen wollte, — während das Wort wohl kaum mehr als Echo bedeutet, d. h. Wiederholung einer Phrase, wie aus der Ferne.




Pohl, J., Divertissements oder Exercices in Ecossaisenform.


Die Divertissements sind dieselben, die wir schon früher unter dem Titel: Caprices en forme d’Anglaises anführten und dort nach Gebühr lobten.[H 2] Wir wiederholen nachdrücklich, was wir von ihnen rühmten, obgleich sie allerdings mehr in die Allgemeinheit des Capriccios ausschweifen und nur einige (1. 4. 6. 15. 16. 21.) ausgeprägte Etudenphysiognomieen tragen. Für das Ueberschlagen der Hände und das Eingreifen der Finger in die andern, wodurch eine so besondere Färbung hervorgebracht wird, ist am meisten gesorgt, übrigens für alle Gattungen von Schwierigkeiten, wie sie freilich nur Spielern erster Classe geboten werden

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Iris im Gebiete der Tonkunst, 6. Jg, Nr. 30, 24. Juli 1835, S. 117–119 Internet Archive; für Schumann ein Beispiel der betulichen, „philisterhaften“ Musikkritiken, die ihn bewogen hatten, eine eigene Zeitschrift zu gründen.
  2. [GJ] Schumann machte schon 1832, in der Vorrede zu seinen Paganini-Studien (Werk 3), auf diese „wenig bekannten und sehr geistreichen“ Capricen aufmerksam. I.186