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geschrieben“ u. s. w. – Das Blatt wieder hinlegend entfernte ich mich und sah bald durch eine Vorhangspalte wie der Redacteur zurückkam, sich niedersetzend die Stimmgabel öfters vom Schlag zum Ohr führte und ruhig schrieb. War ein Tanztheil vorbei, husch öffnete er die Ballsaalthüre, wahrscheinlich die vox populi zu prüfen, schrieb weiter. Der Mann dauerte mich: er recensirte. Im besten Lauschen hielt mir auf einmal Jemand rücklings die Augen zu. Beinah grob wurde ich, als ich im Scherzmacher einen flamändischen Fagottvirtuosen, einen Hrn. de Knapp hinter mir erkannte, – ein Gesicht, das wie das offene Feldgeschrei des Scandals aussieht, weil ich ihn einmal in Brüssel von Weitem hören lassen, „ein Fagottkünstler, der nicht nebenbei Violine spiele wie Paganini, brauche sich vor mir ganz und gar nicht abzuarbeiten;“ kurz einen ganzen Shakspeare von Schimpfwörtern entdeck’ ich in mir, wenn ich nur an ihn denke. „Verzeihung für meinen Scherz,“ entschuldigte er sich, (er ist beiläufig Hausfreund im Redactionspallast und Ambrosia’s Shawlträger), „aber Frl. Beda fängt so eben den Boleros an.“ Grundes genug, ihm den Rücken zu kehren. Du kennst diese zarte liebetrunkene Composition, dies Bild von südlicher Gluth und Schüchternheit, von Hingebung und Zurückhaltung – und nun Beda mit schwärmerischer Lieblichkeit am Clavier, das Bild ihres Geliebten in und vielleicht am Herzen, mir, mir es zu