Seite:Gesammelte Schriften über Musik und Musiker Bd.1 (1854).pdf/281

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ja ganz entgegengesetzter Compositionen zu nützen ist. Wie wir also überzeugt sind, daß, wer Herzsche Bravourstücke besiegen, eine Sonate von Beethoven, wenn er sie sonst versteht, um vieles leichter und freier spielen kann, als es ohne jene Fertigkeit sein würde, so wollen wir guten Muthes unsern Schülern zur rechten Zeit, obwohl selten, Echt-Herzsches zu studiren geben und, wenn ein ganzes Publicum bei den herrlichen Sprüngen und Trillern „süperb“ ruft, mitausrufen: „dies Alles hat sein Gutes auch für uns Beethovener.“

Das zweite Concert von Herz geht aus C moll und wird denen empfohlen, die das erste lieben. Sollte an einem Concertabende zufällig eine gewisse C moll-Symphonie mitgegeben werden, so bittet man, selbige nach dem Concert anzusetzen.




F. Kalkbrenner, viertes Concert mit Orchester. Werk 127.[H 1]


Zweierlei rüge ich besonders an Concert-concertcomponisten (kein Pleonasmus), erstens, daß sie die Solis eher fertig machen und haben als die Tuttis, unconstitutionell genug, da doch das Orchester die Kammern vertritt, ohne deren Zustimmung das Clavier nichts unternehmen darf. Und warum nicht beim ordentlichen Anfang anfangen? Ist denn unsre Welt am zweiten Tage erschaffen worden? Und ist’s nicht überhaupt schwerer, einen zerrissenen Faden wiederaufzunehmen

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Friedrich Wilhelm Michael Kalkbrenner (1788–1849), Klavierkonzert Nr.4 As-Dur op.127 (1835). Die Klaviersolostimme bei IMSLP.