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hoch, einzelne langschiefe Strahlen spielen mit Stäubchen durch die Kirche, die Glocken läuten sehr – Kirchgänger stellen sich nach und nach ein – Stühle werden auf- und zugeklappt – einzelne Bauern sehen sehr scharf in’s Gesangbuch, andre an die Emporkirchen hinauf – der Zug rückt näher – Chorknaben mit brennenden Kerzen und Weihkessel voran, dann Freunde, die sich oft umsehen nach dem Paare, das der Priester begleitet, die Eltern, Freundinnen und hinterher die ganze Dorfjugend. Wie sich nun Alles ordnet und der Priester an’s Altar steigt und jetzt zur Braut und jetzt zum Glücklichsten redet und wie er ihnen vorspricht von den Pflichten des Bundes und dessen Zwecken und wie sie ihr Glück finden möchten in Eintracht und Liebe, und wie er sie dann fragt nach dem „Ja“, das so viel nimmt für ewige Zeiten, und sie es ausspricht fest und lang — laßt es mich nicht fortmalen das Bild und thut’s im Finale nach eurer Weise“… brach Florestan ab und riß in den Schluß des Allegretto, und das klang, als würfe der Küster die Thür zu, daß es durch die ganze Kirche schallte…

Genug. Florestans Deutung hat im Augenblick auch in mir etwas erregt und die Buchstaben zittern durcheinander. Vieles möcht’ ich Dir noch sagen, aber es zieht mich hinaus. Und so wolle die Pause bis zu meinem nächsten Briefe im Glauben an einen schöneren Anfang abwarten!

Eusebius.