Seite:Gesammelte Schriften über Musik und Musiker Bd.1 (1854).pdf/208

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in dem der A dur-Symphonie[H 1] von Beethoven, überhaupt die verschiedenen Einschnitte in D dur im langsamen Tempo, mit denen er plötzlich aufhält und zu dreimalen erschreckt (wie denn der ganze letzte Satz derselben Symphonie das Höchste im Humor ist, was die Instrumentalmusik aufzuweisen), dann das Pizzicato im Scherzo der C moll-Symphonie,[H 2] obwohl etwas dahinter dröhnt.

So fängt bei einer Stelle im letzten Satz der F dur-Symphonie[H 3] ein ganzes wohlbekanntes und geübtes Orchester[H 4] zu lachen an, weil es in der Baß-Figur

den Namen eines geschätzten Mitglieds (Belcke)[H 5] zu hören fest behauptet. Auch die fragende Figur

im Contraviolon der C moll-Symphonie[H 6] wirkt lustig. Die im Adagio der B dur-Symphonie[H 7]

ist zumal im Baß oder in der Pauke ein ordentlicher Falstaff.[H 8] Einen humoristischen Eindruck bringt auch der letzte Satz im Quintett (Werk 29)[H 9] hervor von der schnippischen Figur

Anmerkungen (H)

  1. [WS] 7. Sinfonie in A-Dur op. 92 (1811–1812). Das Scherzo ist der dritte Satz „Presto“, der letzte, vierte Satz das „Allegro con brio“.
  2. [WS] 5. Sinfonie c-Moll op. 67 (1804–1808), dritter Satz „Allegro“.
  3. [WS] 8. Sinfonie F-Dur op. 93 (1811–1812), der vierte Satz ist das „Allegro vivace“.
  4. [GJ] Das Leipziger.
  5. [MK] Christian Gottlieb Belcke (1796-1875), Flötist und Oboist, der zu dieser Zeit dem Leipziger Gewandhausorchester angehörte; Schumann stand 1840–1850 mit ihm im Briefverkehr.
  6. [WS] Kontrabassstelle im Trio des dritten Satzes der 5. Sinfonie.
  7. [WS] 4. Sinfonie B-Dur op. 60 (1806; UA 15. November 1807).
  8. [WS] Falstaff, eine Figur in mehreren Schauspielen Shakespeares ist Prototyp eines verfressenen Angebers mit Hang zur Selbstüberschätzung.
  9. [WS] Streichquintett C-Dur op. 29 (1800–1801), der vierte Satz „Presto“.