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Aus den Büchern der Davidsbündler.
Sonaten für Pianoforte.
Sonate in C moll von Delphine Hill Handley. – Gr. Sonate von C. Löwe. W. 32.[H 1] – Gr. Sonate von C. Löwe. W. 41. – Gr. Sonate von W. Taubert. W. 20. – Gr. Sonate v. L. Schunke. W 3.
1.

Tritt nur näher, zarte Künstlerin[H 2] und fürchte dich nicht vor dem grimmigen Wort über dir![1] Der Himmel weiß, wie ich in keiner Hinsicht ein Menzel[H 3] sondern eher wie Alexander bin, wenn er nach Quintus Curtius sagt: „mit Frauen kämpfe ich nicht; nur wo Waffen sind, greife ich an.“[H 4] — Wie einen Lilienstengel will ich den kritischen Stab über deinem Haupte wiegen, oder glaubst du, ich kenne die Zeit nicht, wo man reden will und nicht kann vor Seligkeit, wo man alles an sich drücken möchte, ohne noch eines gefunden zu haben, und wo es die Musik ist, die uns das zeigt, was wir noch einmal verlieren werden? — da irrst du.

Wahrhaftig, ein ganzes achtzehntes Jahr liegt in der

  1. „Kritik" stand als Ueberschrift.

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Vorlage: W. 33.
  2. [WS] Delphine von Schauroth (1813–1887), Pianistin, Schülerin von Kalkbrenner, heiratete den Engländer Hill-Handley, nahm nach der Scheidung wieder ihren Mädchennamen an. [GJ] II,544f: „Mendelssohn, der ihr sein G moll-Concert widmete, äußerte nach ihrer Verheirathung (1834), sie müsse sich neben ihrem Manne (einem Engländer), ausnehmen, „wie eine weiße Maus neben einem schwarzen Kater“. Sie lebte nach Lösung ihrer Ehe (1837) wieder in München und verheirathete sich später mit einem Baron v. Naid. Noch im Jahre 1870 trat sie in Leipzig (als „Frau Delphine v. Schauroth“) mit Mendelssohns G moll-Concert auf."
  3. [GJ] Wolfgang Menzel, der scharfe und rücksichtslose Kritiker, bekannt als Gegner Goethes. [WS] Wolfgang Menzel (1793–1876), deutscher Literaturkritiker und Schriftsteller.
  4. [WS] Quintus Curtius Rufus in Historiae Alexandri Magni Macedonis.