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Die andre war so dass sie tränen regte
Ehmals mit huld und jugend · dann mit huld
Und trübnis. Sie in volkes jauchzen stumm ·
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Dem tagessinn unnahbar trug das rätselVerborgner ähnlung und verflackte schimmer
Mit sich von eben morgenroten welten:
Bis sie unduldbar leid zum meer zum land
Zum meer zum dolch hintrieb der sie erstach.
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Doch war nicht all-erschreckend gieriges wütenVorsichtige sternenmilde? Beide litten
Grausamste furcht vor langsam greisem schwinden
Und wurden jäh erlöst in lezten jahren
Da noch · umschlungen von dem vollen leben ·
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Ihr reiz bestrickte ... Oder war dies schönheitIn ihnen dass geheimer bann sie hemmte
Zu brechen mit vergilbtem schicksalspruch?
Empfohlene Zitierweise:
Stefan George: Der siebente Ring. Blätter für die Kunst, Berlin 1907, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:George_Der_siebente_Ring.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Stefan George: Der siebente Ring. Blätter für die Kunst, Berlin 1907, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:George_Der_siebente_Ring.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)