des Klosters konnte und mußte aber dieß genau wissen, wo er seine Einkünfte zu erheben habe.
Die Teutschen legten einer Gegend lieber einen Namen von einem kleinen Bach, als von einem großen Fluß bey. Dieses Verfahren war auch allerdings zweckmäßig, wenn von dem Namen eines kleinen Districts die Frage war, weil kleine Flüsse und Bäche einen solchen Bezirk genauer und charakteristischer bezeichneten, als ein großer Fluß, der durch mehrere Länder und verschiedene Districte fließt. So bekam der Hennegau seinen Namen von dem kleinen Fluß Haisne, obgleich größere durch denselben fließen; der Speyergau vom Flüßchen Speyerbach; der Gollachgau in Franken von der Gollach; der Iphigau von kleinen Bach, die Iph. Eben dieß ist der Fall mit dem Rangau. In der Gegend von Windsheim ist ein kleiner Bach, welcher noch jetzt die Rannach heißt. Er ist in den Landkarten lange nicht sichtbar gewesen, bis er endlich 1760 in der Homännischen Karte von Windsheim, obgleich ohne seinen Namen, abgebildet worden ist. Dieses
Georg Wilhelm Dietz: Vom Rangau, ein Beytrag zur Geographie Frankens in den mittlern Zeiten in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 559. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Wilhelm_Dietz_-_Vom_Rangau.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)