das Neue, soweit es mit der Zeit notwendig geworden war, dem Alten anzupassen und beides in schöner Gestalt miteinander zu vereinigen, so wie man in der Gegenwart vorzugehen pflegt. Der rationalistische (verstandesmäßige) Geist jener Zeit ließ nur das Neue, Praktische, Nüchterne und Verstandesmäßige gelten. Das zeigt sich vor allem bei der Ausgestaltung des Innern der Kirche, wovon hernach gehandelt werden wird.
Bemerkt sei noch, daß auch das Dach gründlich erneuert wurde, daß der Fußboden im Innern der Kirche um fast einen halben Meter aufgefüllt wurde und daß die Gemeinde Hand- und Spanndienste zu leisten hatte. Vorgesehen war über der Eingangstüre auf der Südseite wieder ein kleines Dach, das aber nicht zur Ausführung kam.
Die Gesamtkosten beliefen sich bei der Abrechnung auf rund 6060 fl. Darunter befanden sich folgende Ausgaben:
Maurermeister Gärtner in Sachsen | rund 2455 fl. |
Zimmermeister Merk in Lichtenau | „ 1450 „ |
Schreinermeister Vogtherr in Sachsen | „ 814 „ |
Schlossermeister Götz in Lichtenau | „ 200 „ |
Witwe des Glasermeisters Kolb in Lichtenau | „ 192 „ |
Wirt Leidel in Sachsen für Brot und Bier an die Fuhrleute | „ 162 „ |
Schmiedmeister Hochrattel in Sachsen | „ 59 „ |
Schreiner Vogtherr in Sachsen für Anstrich | „ 93 „ |
Wetterableiter am Turm | „ 224 „ |
Sonstiges | „ 411 „ |
Zur Deckung der Kosten wurde das vorhandene Barvermögen der Kirchenstiftung fast völlig eingezehrt im Beträge von 4090 fl. Das Stiftsamt Ansbach hatte 700 fl. dazugegeben, die Gemeinde 346 fl. aus freiwilligen Spenden aufgebracht. Weiter wurden 700 fl. von der Kirchenstiftung Neukirchen und 600 fl. von der Kirchenstiftung Büchenbach (bei Schwabach) als Schuld aufgenommen.
Am 13. November 1804 wurde der erste Gottesdienst in der umgebauten Kirche gehalten.
In der nachfolgenden Zeit gab es am äußeren Kirchenbau wenig zu erneuern. Nur das Kirchendach war allmählich wieder schadhaft geworden, so daß es 1927 gründlich ausgebessert werden mußte. Es wurden neue Latten für die Dachziegel aufgelegt, die Ziegel selbst völlig umgedeckt und zum Teil erneuert. Auch die Blitzableiteranlage wurde bei dieser Gelegenheit neu erstellt. Der gesamte Kostenaufwand belief sich für diese Reparatur auf über 2000 RM.
Georg Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen bei Ansbach und der zugehörigen Orte. C. Brügel & Sohn, Ansbach 1940, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Rusam_-_Geschichte_der_Pfarrei_Sachsen.pdf/190&oldid=- (Version vom 15.9.2022)