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Im zwölften Jahre des Bestehens der Fürstenschule wurde der bisherige Verwalter Faber quiescirt, an seine Stelle Heinold gesetzt und dessen Ernennung unt. 17. Mai 1594 von Georg Friedrich dem Titularabt Wolschendorf, dem Richter Keck und allen Klosterdienern eröffnet mit dem Beifügen: „Und dieweil auch unter den Dienern und andern Personen im Kloster bisher viel unnöthiger Streit, Gezänk und Widerwärtigkeit entstanden, dadurch wir bei unserer Rathsstube allhie mit solchen verdrießlichen und vergeblichen Händeln oftmals überlaufen und an andern nothwendigen Sachen verhindert werden: als ist hiermit unser ernstlicher Befehl, wollet die Verfügung thun, damit hinfüro dergleichen Gezänk und Widerwärtigkeit verbleiben möge; auch den Dienern und andern Klosterpersonen mit Ernst befehlen, dem neuen Verwalter besseren Gehorsam, als zuvor beschehen, zu leisten, wie denn gegen die Verbrecher ernste Straf vorgenommen werden soll.“ Was Georg Friedrich, laut Stiftungsbrief, Gutes wollte, kam meist nicht zum Vollzuge, da die rechten Vollzugsorgane fehlten. Doch ging es immer noch besser von 1582 bis 1603, so lang Georg Friedrich noch lebte. Nach seinem Tode erhielt jedes der beiden Fürstenthümer einen eigenen Regenten, während die Fürstenschule beiden Regenten untergeben war, zweien Herren dienen mußte, die nicht Hand in Hand miteinander gingen. Diese zweiköpfige Herrschaft brachte die Fürstenschule immer tiefer herab und führte schließlich zur Aufhebung derselben, wie im XI. Absch. berichtet werden wird.

Daß unter den 100 Erstlingen in der Fürstenschule auch gutgeartete waren, zeigen schon die einigen Namen im obigen Schülerverzeichniß beigeschriebenen kurzen Notizen. Die Abiturienten (vier ausgenommen) erhielten in Wittenberg 6 bis 9 Jahre lang jährlich 50 fl. Stipendium von Heilsbronn; Einige magistrirten und wurden dann in ihrer Heimath als Kirchen- oder Schuldiener angestellt. Über die Nachgenannten findet man in den heilsbronner Aufzeichnungen folgende Notizen:


Friedrich Taubmann

(Nr. 93) aus Wonsees. In einer „Taubmanniana“ betitelten

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)