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Erscheinung. Als man den im Finstern schleichenden Eindringling entdeckte und ihm nachspürte, nahm man Folgendes wahr: Der Schwamm, weder im Holz, noch im Stein, noch in der Erde, sondern in den Knochen entstanden, hatte die Knochen ganz überzogen, war durch alle Fugen der hölzernen Kisten und des Steinsarges herausgedrungen und hatte auch die äußern und innern Flächen der Kisten und des Steinsarges überzogen. Bei der Bestattung am 23. Okt. 1853 wurde eine kleine Papierrolle mit den Namen der dem Akte Beiwohnenden in einem Glasfläschchen auf die Gebeine gelegt. Das Fläschchen war versiegelt, verpfropft, anscheinend hermetisch verschlossen. Gleichwohl hatte der Schwamm einen Weg zwischen Pfropf und Glas gefunden und seine äußerst dünnen Fäden im Innern des Fläschchens gespannt. Es wurde sofort über die fatale Erscheinung an die Oberbehörden berichtet und um Verhaltungsbefehl gebeten. In Folge dessen erhielt der Bauinspektor Becker den Auftrag, die Gebeine reinigen, aber vorerst nicht wieder in die Gruft bringen zu lassen. Die Gebeine wurden in Gegenwart des Bauinspektors und des Schreibers Dieses und des Paliers Seiz sorgfältig gereinigt, abgebürstet, trocken abgerieben, in zwei andere, aus ganz trockenem Holz gefertigte Kisten gelegt, diese mit dem Pfarrsiegel versiegelt und bis auf weitere höhere Verfügung in die Heideckerkapelle gebracht. Schließlich wurde über den ganzen Akt ein Protokoll aufgenommen. Jahrelang standen die fürstlichen Gebeine über der Erde in den zwei versiegelten Kisten, bis sie nach Vollendung der Kirchenrestauration wieder in die Gruft A zurückgebracht wurden. Hier zum Schluß die Namen der 21 Personen, deren Gebeine in dem Steinsarge bei b ruhen. Bei ihren Namen in dem angefügten Personen- und Sachregister findet man Hinweis auf Band und Seite des vorliegenden Buches, wo über sie und ihren Verkehr mit Heilsbronn berichtet worden ist.

1. Burggraf Johann II., † 1375. 2. Burggraf Albrecht der Schöne, † 1361. 3. Burggraf Berthold, Bischof von Eichstätt, † 1365. 4. Elisabetha von Thüringen, Frau des Burggrafen Friedrich V., † 1375. 5. Burggraf Friedrich V., † 1398.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/313&oldid=- (Version vom 1.8.2018)