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die dort befindlichen Todtengebeine Schaden litten. Um Schaden zu verhüten, gab man den Gebeinen, wie eben berichtet, eine kochherdförmige Unterlage. Eine Verstopfung des Dohls ergab sich schon 1656, daher folgende Ausgabsposition in der Amtsrechnung: „Drei Gulden für Reparation des Dohls von fürstlicher Begräbniß in die Schwobach.“ Selbstverständlich schreibt der Rechner i. J. 1656 nichts von einer Heilquelle, da die Heilbrunnenfabeln erst im folgenden Jahrhundert in Heilsbronn importirt worden sind. Keine Treppe, keine Thüre führte zu der Quelle, da sie niemals gebraucht, da weder Weih- noch Trinkwasser aus ihr geschöpft wurde. Erst von 1853 an benutzte man sie während der Restaurationsarbeiten zur Mörtelbereitung. (Beitr. S. 45.) Das war der Befund bei Eröffnung der Gruft B im Frühling 1853. Welche Abänderungen sie seitdem erfahren und welche Zuthaten sie erhalten hat, zeigt der Grundriß, in welchem diese Abänderungen und Zuthaten rothfarbig illustrirt sind. Über dieselben ist Folgendes zu berichten:

1. Bei e wurde die Mauer durchbrochen und ein Verbindungsgang zur Gruft A gegraben. Man beabsichtigte nämlich, den Zinnsarg der Markgräfin Sophie aus der St. Lorenzkirche in Nürnberg nach Heilsbronn zu bringen, und zwar in die Gruft A zu dem Zinnsarg Georg Friedrichs, die übrigen fürstlichen Gebeine aber in die Gruft B. Allein der Plan kam nicht zur Ausführung; der Zinnsarg der Markgräfin blieb in Nürnberg, die vorhandenen Gebeine kamen insgesammt in die Gruft A und die Gruft B blieb leer.

2. Bei f wurde eine Mauer eingezogen und die Quelle ganz von der Gruft getrennt, um das Eindringen des Wassers in die Gruft unmöglich zu machen und die Gebeine gegen Schädigung zu schützen. Der Schutz war nicht nachhaltig; das Wasser drang wieder aus der Quelle in die Gruft, so daß neuerlich die Scheidemauer f reparirt und cementirt werden mußte.

3. Der ganze Raum bei g h d wurde mit Steinplatten bedeckt, so daß die Quelle bei d nicht mehr sichtbar ist. Sie wurde nach h geleitet, wo sie jetzt sprudelt.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/308&oldid=- (Version vom 31.7.2018)