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1. Die Gruft ist zwar 18 Fuß lang und 13 Fuß breit, aber so niedrig, daß nur ein Kind darin aufrecht stehen kann.

2. Die einzige Oeffnung im Gemäuer ist an der Sohle der Gruft bei a. Durch diese Oeffnung wurde die Leiche eingeschoben. Den Sturz dieses niedrigen Pförtchens bildet eine starke Eisenschiene.

3. Die bei b und c durch punktirte Linien bezeichneten Backsteinbögen wurden 1712 eingezogen, um das Gewölbe haltbarer zu machen. Es ist oben III, 270 berichtet worden, daß das auf der Gruft ruhende Monument des Markgrafen Joachim Ernst 1631 von Tilly’s Reitern zerschlagen wurde, dann 81 Jahre lang zertrümmert in der Heideckerkapelle lag und erst 1712 wieder aufgestellt wurde. Bei dieser Wiederaufstellung des sehr gewichtigen Bronce- und Steinmonuments zog man diese beiden Backsteinbögen ein.

4. Bei Gelegenheit dieser Bauveränderung brachte man zu dem Skelett des Markgrafen Joachim Ernst in dessen Gruft B mehrere Skelette aus der mit Gebeinen überfüllten und doch weniger geräumigen Gruft A. Diese Gebeine fanden sich 1853 mitten in der Gruft B bunt durcheinander aufgeschichtet, jedoch nicht unmittelbar auf der gepflasterten Sohle der Gruft, sondern auf einer Unterlage von Steinen, welche einen Fuß hoch aufeinander gelegt waren.

5. In der Ecke bei d sprudelte aus drei Öffnungen eine starke, augenfällig nicht sorgfältig gepflegte Quelle: das Wasser klar, frisch, wohlschmeckend, aber ohne mineralischen Beigeschmack. Zuverlässig war die Quelle, als man beim Graben der Gruft i. J. 1625, oder schon 1132 bei Erbauung der Kirche, auf dieselbe stieß, eine unwillkommene Erscheinung. Um sie unschädlich zu machen, leitete man sie durch einen Dohl in nördlicher Richtung hinaus in den Kreuzgang, in einen Sammelkasten und dann weiter durch den Abfall vom Heilbrunnen in die Schwabach. Somit hatte man sie zwar abgeleitet, aber nicht unschädlich gemacht. Denn bei jeder Verstopfung des Dohls wurde das Wasser in der Quelle aufgestaut, in die Gruft gedrängt, wodurch

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/307&oldid=- (Version vom 1.8.2018)