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Das Monument des Markgrafen Joachim Ernst[1]

bei Nr. 83 wurde gleich nach dem Tode des Markgrafen von dessen Wittwe Sophia und vom Markgrafen Christian von Bayreuth errichtet. Laut Kontrakt von 1625 übernahm der Bildschnitzer A. Groß in Kulmbach die Modellirung nach einer ihm behändigten Zeichnung, der Glocken–, Stück- und Kunstgießer G. Herold in Nürnberg den Guß. Der schwarze Marmor zum Sarg wurde bei Schwarzenbach im Bayreuthischen gebrochen, das Metall, 5875 Pfund, zu der auf dem Sarg liegenden Statue des Markgrafen, zu der geflügelten Fama an der Kopfseite und zu den Engelchen wurde von den beiden Stiftern geliefert. Der Bildschnitzer erhielt 3400, der Gießer 500 Reichsthaler. Das 1630 vollendete und aufgestellte Monument wurde schon im Jahr darauf von Tilly’schen Reitern geplündert und zerschlagen. 81 Jahre lang lagen die Bruchstücke in der Heideckerkapelle, die Metallstatue sammt der Fama eine Zeitlang in Nürnberg, wohin man sie 1700 beim Einfall feindlicher Truppen in Sicherheit gebracht hatte. 1711 begann die Wiederherstellung des Monuments, wobei sich ergab, daß mehrere Theile desselben abhanden gekommen waren und neu gefertigt werden mußten, nämlich sechs Adler und das Kopfkissen von Alabaster, zwei Schrifttafeln, das Postament und die Posaune für die Fama. Die Alabasterarbeit fertigte für 425 Gulden der Bildhauer F. Manger zu Fürstenberg. Den Alabaster bezog man von Fürnsberg. Das kombinirte Wappen an der Fußseite zeigt in 16 Feldern 8 Greife (Pommern, Stettin, Kassuben, Wenden, Barth, Wolgast, Usedom), 2 Löwen (Burggrafthum und Rügen), 3 Adler, ein Andreaskreuz (Gutzlow), das zollersche Wappen, ganz unten das Regale. Die wortreichen Inschriften an den beiden Seiten des Monuments lauten: a. „Der durchleuchtig hochgeborne Fürst und Herr, Herr Joachim Ernst, Markgraf zu Brandenburg, in Preußen Herzog, Burggraf zu Nürnberg und Fürst zu Rügen, wurde geboren zu Coelln an der Spree den 11. Juni 1583, trat in


  1. Vgl. Stillfried S. 178–184.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/272&oldid=- (Version vom 31.7.2018)