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5. Votivbild des Kurfürsten Friedrich II., vormals an einer der runden Säulen, jetzt bei Nr. 68. Zwei Engel tragen den von dem Kurfürsten gestifteten Schwanenorden. Darüber stehen die Worte: „A. D. 1471, am Sonntag nach St. Scholasticatag ist der durchleucht. und hochgeb. Fürst und Herr Friederich Marggrau zu Brandenburg, des heil. röm. Reichs Erzkammerer und Churfürst, zu Stettin, Pommern, der Cassuben, Wenden Herzog, Burggrau zu Nurmberg und Fürst zu Rugen etc. gestorben, der diese unser lieben Frauen Gesellschaft aufgerichtet und dazu ein Stift auf unser lieben Frauen Berg zu Brandenburg gestift hat, daselbst man die Bruderschaft derselben Gesellschaft begert. Das Seel und aller der Seel, die in dieser Bruderschaft verschieden sind, der allmächtig Gott barmherzig sei. Amen.“ Der Kurfürst stiftete den Schwanenorden in dem längst niedergerissenen Prämonstratenserkloster auf dem Frauenberge bei Alt-Brandenburg. Näheres hierüber siehe in den Beitr. S. 99–102. Man hätte im Restaurationsjahre 1853 dieses Votivbild genau nachbilden und kopiren, übrigens aber in seiner ursprünglichen, höchst einfachen Ausstattung belassen sollen; allein es wurde Alles, die Köpfe der Engel ausgenommen, übermalt und dadurch das Ursprüngliche verwischt. Vgl. Stillfried S. 134.

6. Votivtafel und Votivbild des Kurfürsten Albrecht Achilles, vormals an einer der runden Säulen, jetzt bei Nr. 67 und Nr. 71. Die Goldschrift auf der Votivtafel ist oben beim 24. Abt mitgetheilt worden. Das dazu gehörige unbeschriftete Votivbild[1] zeigt den von des Kurfürsten Bruder gestifteten Schwanenorden, getragen von zwei Engeln. Bei den vorhin besprochenen älteren heilsbronner Bildern hieß es: „Verzerrt, verrenkt, Alles unschön;“ dieses Bild ist schön in allen seinen Theilen: Antlitz, Kopfschmuck, Faltenwurf etc. Maler nicht bekannt; Zahler vermuthlich die Söhne Albrechts.

7. Votivbild des Markgrafen Sigmund von Bayreuth, vormals an einer der runden Säulen, jetzt bei Nr. 69,


  1. Vgl. Stillfried S. 137.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/260&oldid=- (Version vom 1.8.2018)