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erat. Der Gekreuzigte, aus dessen Wunden die Blutstropfen flossen, war auf dem andern, nicht mehr vorhandenen Altarflügel abgebildet. Der vorhandene war 1853 allerdings defekt, besonders Nr. 3; gleichwohl hätte man die Bilder lassen sollen, wie man sie vorfand, man hätte sie zwar beliebig kopiren, aber nicht auffrischen und übermalen sollen, wodurch das Ursprüngliche größtentheils verwischt wurde. Diese Bilder machen einen widrigen Eindruck, da die Figuren ausdruckslos, verzerrt, verrenkt erscheinen und alle Perspektive fehlt; gleichwohl hätte man alles Ursprüngliche daran unverändert lassen sollen zum Nachweis, wie dürftig man damals in Nürnberg und Heilsbronn malte, während man dort sehr geschmackvoll zu bauen verstand. Der 23. Abt Heinrich von Hirschlach (s. dort) ließ 1284 in dem roth umgrenzten schönen Chorausbau den in Rede stehenden Altar gründen und für diesen jene unschönen Bilder malen. Aus der Zeit der Klosterstiftung stammen diese nicht, da die ersten Äbte sich zuverlässig noch genau an die Cisterzienserregel hielten und keine Bilder in der Kirche duldeten. Auf dem Schilde eines der Grabhüter sieht man einen Halbmond über Sternen im rothen Felde, vielleicht das Wappen von Wernherus Nützel, welcher, wie oben I, 85 berichtet, i. J. 1283 zu diesem Altar, noviter constructum, ein ewiges Licht stiftete.

23. Alt. Gregorii Papae[1] et Augustini Episcopi. Stand bei Nr. 136. Der Altarstein ist abgetragen. Der Altaraufsatz steht jetzt bei Nr. 145. Der Abt Wenk (s. dort) ließ 1519 das Bild auf der Außenseite (die Anbetung der Weisen aus Morgenland) malen, zahlte dafür, laut seiner Rechnung, 22 fl., bezeichnete aber den Maler nicht. Die Schnitzbilder im Innern, darunter Dionisius, seinen Kopf in der Hand tragend, sind älter.

24. Alt. Nicolai Episcopi et Viti Martyris.[2] Stand bei Nr. 134. Der Altarstein ist abgetragen, das vom Abt Bamberger 1515 angeschaffte Ölbild nicht mehr in Heilsbronn.


  1. Vgl. Stillfried S. 72.
  2. Vgl. Stillfried S. 71.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/254&oldid=- (Version vom 1.8.2018)