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Die Schlußsteine an den Gewölben innerhalb der Kapelle sind kunstvoll gehauen; zuverlässig galt dies auch von dem Schlußstein am Gewölbe der Sakristei; allein der Schlußstein mußte ausgebrochen werden, um den Rauch abzuleiten. Die zwei kleinen Fensteröffnungen wurden (1680) bis auf 4 Fuß Höhe und Breite erweitert, „damit der große Rauch und Dobel sich recht hinausziehen und das Bier sich desto besser läutern könne“. Das Braugeschäft wurde in eigener Regie fortbetrieben, bis die beiden Fürstenhäuser, um leichter abtheilen zu können, i. J. 1705 das ganze Brauanwesen für 4100 fl. an den Braumeister Hahn verkauften. Während der 1851 begonnenen Kirchenrestauration wurde die Frage angeregt: ob nicht das ganze Brauanwesen, oder wenigstens die Kapelle angekauft werden sollte, um diese für den Gemeindegottesdienst einzurichten, oder als ein interessantes Baudenkmal zu restauriren und einige Antiquitäten aus der Klosterkirche dahin zu verbringen. Allein weder das Eine noch das Andere geschah; die Kapelle blieb, was sie noch ist – Brauereikapelle. Vielleicht verdankt sie dieser Degradation ihre Erhaltung. Hätte sie sich nicht zu einem wirthschaftlichen Gebrauche geeignet, so würde sie vielleicht, wie die Katharinenkirche und andere Bauten, im zerstörungssüchtigen 18. Jahrhundert auf Abbruch verkauft, abgetragen und zu Geld gemacht worden sein.


11.
Die Klosterkirche.[1]

Über ihre Erbauung i. J. 1132 siehe oben I, 2. 16; über ihre ursprüngliche Gestalt, Schmuck- und Thurmlosigkeit I, 13. 157; über ihre Einweihung i. J. 1136 Beitr. S. 9; über ihre erste und zweite Erweiterung um 1200 und i. J. 1284 siehe I, beim 10. und 13. Abt; über ihre dritte Erweiterung und Erhöhung i. J. 1433 I, beim 21. Abt. Den ursprünglichen Umfang der Kirche i. J. 1132 bezeichnet im anliegenden Grundriß die grüne Umfassungslinie, ihre erste Erweiterung von circa 1200 die


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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/225&oldid=- (Version vom 1.8.2018)