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North ist bemerkt: „Ging schon nach zwei Jahren nach Wittenberg.“ Dort bezog er das heilsbronner Stipendium, magistrirte, wurde 1605 Kantoratsverweser an der Fürstenschule, hierauf Feldprediger „bei den Truppen des Obersten Lieutenants Hans Philipp Fuchsen zu Meheren.“ Als in dem verhängnißvollen Jahre 1631 die Fürstenschule auseinander ging, löste sich auch die deutsche Schule auf. Der letzte Locat war der Alumnus Ihring, Kirchnerssohn aus Heilsbronn, nachmals Pfarrer in Großhabersdorf. Die deutsche Schule wurde 1644 nach 13jähriger Unterbrechung wieder eröffnet, die Fürstenschule erst 1655; es konnten sonach aus dieser keine Locaten für jene entnommen werden; es wurde daher vom Verwalter und vom Richter von anderwärtsher ein Schulmeister, K. Seligmann, „angenommen“ und dieser von den beiden Markgrafen bestätigt. Hieraus entstand mitten unter den Wehen des Krieges ein heftiger Kompetenzkonflikt. Der Prediger Knoll erhob Klage gegen den Verwalter und Richter beim Konsistorium, worauf dieses resolvirte: „Bei der Ernennung eines Schulmeisters sei der Prediger nicht so gar auszuschließen, diese Wahl daher eigentlich zu annulliren; doch sollte der bereits Ernannte zwar beibehalten, aber vom Prediger zuvor geprüft und dann, wenn tauglich befunden, eingewiesen und inspizirt und künftig nicht mehr so einseitig verfahren werden.“ Seligmann wurde Schulmeister und zugleich Meßner, da die Amtskasse einen eigenen Meßner nicht mehr besolden konnte. Er erhielt aus der Amtskasse 10 fl. Geldbesoldung, 4 Sra. Korn, 1 Sra. Gerste, 1 Mtz. Habermehl, 1 Mtz. Linsen, 1 Mtz. gerändelte Gerste, 1 Mtz. Schönmehl, 8 Mäß Holz. 20 fl. für Fleisch, Lichter und Anderes, dazu von jedem schreibenden Kinde vierteljährig 15 kr., von jedem nichtschreibenden 12 kr. Sein Schullokal war in dem nicht mehr stehenden Hause Nr. 30. Einen großen Raum hatte er nicht nöthig, da seine Schule nur 15 Kinder zählte. Nach sieben Jahren wurde er Gerichtsschreiber in Neuhof. Sein Nachfolger als Schulmeister und Meßner war Ch. Clemm, welcher nach sieben Jahren gleichfalls Gerichtsschreiber in Neuhof wurde. Als er abzog, war die Fürstenschule

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/216&oldid=- (Version vom 31.7.2018)