Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3).pdf/192

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von Haus und Stadel, der Glaser Franz nicht weit davon für 8 fl. einen Bauplatz für Stadel und Haus, jetzt Nr. 82; Kummer, welcher bereits als Buchbinder im Orte lebte, für 55 fl. das Bräumeistershäuslein, jetzt Nr. 45; 1688 der Zimmermann Haindel aus Neunkirchen für 12 fl. einen Bauplatz zwischen dem Mühlschutz und der Ringmauer zur Erbauung des Hauses Nr. 17, verkaufte es aber für 240 fl. an den Färber Rechenberger. 1688 bis 1700 kaufte Dorninger, bereits Ziegelknecht im Orte, für 6 fl. einen Bauplatz vor dem Thor; Gestattner, ein Schlosser, das Kastenmessershäuslein; Schober und Bub aus Kadolzburg ein Stück vom Pfortengarten zur Erbauung der beiden Häuser Nr. 47a bis 49 nebst Scheune; der Glaser Cranz einen Bauplatz bei der Pferdeschwemm zur Erbauung des Hauses Nr. 77. Die Zahl der von 1627 bis 1700 gegründeten selbstständigen Anwesen belief sich auf 24.

Im 18. Jahrhundert wurde das angefangene Werk noch weit eifriger betrieben. 1705 traten Abgeordnete von den beiden Fürstenhäusern in Heilsbronn zusammen zum planmäßigen Betrieb der Gütervererbung, zur Besichtigung und Schätzung der wenig oder gar nicht rentirenden Liegenschaften, welche durch Verkauf rentabel gemacht werden sollten. Noch in diesem Jahre wurden die herrschaftlichen Felder größtentheils verkauft, daher die sehr großen, aber auch sehr baufälligen Scheunen hinter den Häusern Nr. 78 bis 81 und 102 bis 105 entbehrlich. In demselben Jahre wurde die herrschaftliche Bräuerei an den bereits hier arbeitenden Braumeister Hahn für 4100 fl. verkauft. Dieser kaufte dazu die alte herrschaftliche Küche, welche er zu einer Wohnung, jetzt Hs.Nr. 46a, einrichtete. In den Kauf einbegriffen waren: Felder, dann „Mulztennen, Weichdörre und Schwelkböden“ in der anstoßenden architektonisch interessanten Kapelle,[1] der Keller unter der großen Bibliothek, der nichtgewölbte Gang unter der kleinen Bibliothek zum Faßlegen, der Sommerkeller unter dem Wirthshause (jetzt Hs.N. 71) und acht Klftr. Waldrecht.


Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)