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höhere Stufe gehoben werden konnte. Sie beschlossen daher, ein besseres Institut zu gründen, in demselben religiös–sittliche Kirchen-, Schul- und Staatsdiener heranzubilden und durch deren Wirksamkeit das religiös–sittliche Volksleben zu verbessern. Leider entsprach aber der Erfolg, wie wir nachher sehen werden, den Erwartungen nicht. Schon vor dem Tode des letzten Klosterabts waren Georg Friedrich und seine Räthe bemüht, durch Verordnungen und Visitationen der Schopper’schen Schule einen besseren Geist einzuhauchen, jedoch vergebens. Sie projektirten daher eine bessere, umfassendere Lehranstalt und schritten auch sofort zur Ausführung, nachdem 1578 der letzte Klosterabt gestorben und das ganze Klostergut dem Markgrafen zugefallen war. Sie forderten zunächst (1579) gutachtlichen Bericht vom ersten Titularabt Limmer, und dieser beantragte in Gemeinschaft mit dem Verwalter und Richter: „daß man doch endlich die längst besprochene so nöthige Reform vornehmen und vorerst von den vorhandenen 31 Schülern die unfähigen entfernen möge.“ Der Markgraf, welcher damals als stellvertretender Regent im Herzogthum Preußen residirte, ließ seinen Generalsuperintendenten Francisci in Ansbach zu sich nach Königsberg kommen, um sich mit ihm zu besprechen. In Folge dieser Rücksprache erschien Francisci mit dem Statthalter Ernst von Krailsheim in Heilsbronn, beauftragt, im Verein mit dem Abt Limmer von den zur Fürstenschule ausersehenen Lokalitäten Einsicht zu nehmen und gutachtlich darüber zu berichten. Das Gutachten lautete: „Die Fürstenschule soll in das zweistöckige Schlafhaus, Dormitorium (s. Situationsplan) kommen. Darin sind 36 Zellen, in welchen vormals 72 Mönche, je 2 in einer Zelle, wohnten. Nach Wegnahme einiger Zwischenwände sollen aus diesen 36 Zellen 12 größere Kammern gebildet werden, jede mit 4 zweischläferigen Bettstellen, sonach für 96 Schüler. Da aber 100 Schüler untergebracht werden müssen, so soll für 4 eine dreizehnte Kammer neben dem Schlafhaus in der alten Communität zugerichtet werden. Im Schlafhaus wohnte sonst bei den 72 Mönchen der Prior; dessen Wohnung soll nun, zur Beaufsichtigung der Schüler,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/16&oldid=- (Version vom 1.8.2018)