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ein Häublein oder Barett und versprach, daß er sich mit Predigen des alleinseligmachenden Wortes Gottes dem angeordneten corpori doctrinae, sonderlich in tractatione catechismi, der brandenburgischen Kirchenordnung gemäß halten wolle; worauf der Abt den Dechant in Uffenheim und den Verwalter in Frauenthal beauftragt hat, den Pfarrer einzusetzen.“ Die übrigen Verhandlungen betrafen ganz Anderes, z. B. Klagen. Der Pfarrer Stark klagt beim Abt „gegen die Gotteshauspfleger in Hohlach und gegen Frau Regina von Ehenheim, geborne v. Seckendorf, die ihm 3 fl. Jahresbesoldung vorenthielten; dazu habe Einer von den Knechten der Frau Regina ihn auf dem Wege abgepaßt und verfolgt; Ludwig von Sainsheim reize seine Hintersassen zur Verweigerung des Zehnten auf; seine eigenen Pfarrkinder thäten ihm Abbruch in einer Pfarrwiese und an seiner Viehhaltung.“ Darauf ersucht der Abt die treffenden Ämter und den Markgrafen, die Rechte des Pfarrers zu wahren und „gegen die halsstarrigen Bauern in Langensteinach und Simmershofen und gegen Frau Regina einzuschreiten.“ Inzwischen ist das Pfarrhaus schon wieder ruinos und Flickwerk nicht mehr ausreichend. Daher lange Verhandlung über Bauholz, welches dortherum nicht vorhanden sei und sonach entweder vom Main her, oder aus dem heilsbronnischen Wald Haag bei Flachslanden herbeigeschafft werden müsse. Das Haus war durch den verstorbenen Pfarrer verliedert, nach seinem Tode durch seine Kinder muthwilligerweise noch mehr verwüstet worden. Der Nachfolger bittet die Gemeinde, welche die Verwüstung mitangesehen und nicht verhindert habe, Baumängel zu wenden, erhält aber zur Antwort, daß sie keinen Heller dazu gäben. Der Abt ließ die Relikten durch Amtszwang zur Ersatzleistung anhalten. Mehreres über Langensteinach im VII. Abschnitt.


17. Ohrenbach

bei Rothenburg. Es ist oben beim 25. Abt Bamberger berichtet worden, daß die Geistlichen in Ohrenbach vom Magistrat Rothenburg ernannt, aber vom Kloster Heilsbronn präsentirt wurden.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)