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damit einverstanden, lud die Dorfmeister ein, zur weiteren Rücksprache nach Heilsbronn zu kommen und den Vorgeschlagenen mitzubringen. Der Neuernannte ließ sich „für das Predigen an den Feiertagen zu St. Leonhard, nächst bei Wallmersbach gelegen,“ 7 fl. vorauszahlen, starb aber schon 1542, worauf die Heiligenpfleger den Abt baten, die Wittwe zur Rückzahlung anzuhalten. Ferner baten die Dorfmeister in ihrem pekuniären Interesse, die Stelle bis auf Weiteres unbesetzt und vom Pfarrer Reisacker in Adelhofen mitversehen zu lassen. Allein der Abt gestattete ihnen nur eine halbjährige Verwesung: inzwischen sollten sie einen andern Pfarrer ausfindig machen und ihm vorschlagen. Der neue Pfarrer Flechtner zog schon nach zwei Jahren weg. Eben so kurz weilte der folgende Pfarrer Thanner, welchen sich die Gemeinde erbeten hatte. Er kam nach Equarhofen und starb daselbst. Der folgende Pfarrer Lauer kam 1548 (das Warum? ist im Jahrbuch nicht angegeben) nach Uffenheim in’s Gefängniß. Von dort aus bat er, zugleich auch seine Frau, den Abt Wirsing um ein genaues Verhör, aus welchem sich seine Unschuld ergeben werde. Das Reat war krimineller Natur und wurde daher nicht in Heilsbronn, sondern in Onolzbach verhandelt. Dahin richtete nun der Abt die Bitte, den Verhafteten, seinem Verlangen gemäß, genau zu verhören. Ob es diesem gelang, seine Unschuld zu erweisen, berichtet das Jahrbuch nicht, wohl aber, daß er 1550 Wallmersbach verließ und daß der Abt zu seinem Nachfolger den Pfarrer Pfister von Unterlaimbach ernannte. Dieser fand bei seinem Eintritt Haus und Scheune baufällig und bat, „weil er in seiner Armuth den Pfarrhof zu bessern nicht vermöge“, den Abt Wirsing um einen Beitrag. Auch sein Dorfherr, der vorhin genannte Engelhard von Ehenheim zu Geyern, Amtmann zu Stauf, verwendete sich für ihn beim Abt, welcher dem Bittenden 6 Gulden gewährte: „die hat er zu hohem Dank angenommen und selbst nicht mehr begehrt.“ 1564 bat die Gemeinde den Abt Wunder, das Haus ihres Pfarrherrn Pfister, mit dessen Lehr und Leben sie zufrieden seien, zu bauen und erboten sich, die erforderlichen Fuhren zu leisten. Der Abt verlieh 1571 auf Empfehlung der

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/76&oldid=- (Version vom 31.7.2018)